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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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essant ist – Carfadrael besaß anscheinend Mitstreiter, die sich die<br />

‹Bruderschaft› nannten. Und wenn ihr euch an die Widmung in<br />

‹Utopia› erinnert, die mit Carfadrael unterzeichnet war, so war da<br />

auch von einer Sodalitas – Bruderschaft die Rede.»<br />

«Das heißt, die Namen, die da stehen, können sehr wohl die Namen<br />

der Mitglieder dieser Bruderschaft sein», überlegte Bruder<br />

Antonius.<br />

«Genau», bestätigte Fabiou. «Wobei es sich natürlich nicht um<br />

richtige Namen, sondern um – ja, Decknamen handeln muss. Dennoch<br />

sind sie unser einziger fassbarer Hinweis auf diese Bruderschaft.<br />

Was umso seltsamer ist, als besagtes Buch sich im Besitz<br />

von Oppède befand, bevor es an die Bibliothek ging.»<br />

«Oppède als Beschützer der Armen und Schwachen? Na, ich<br />

weiß nicht.» Sébastien verzog das Gesicht.<br />

«Vielleicht ist das Buch durch mehrere Hände gegangen», überlegte<br />

Bruder Antonius.<br />

«Hm. Möglich. Auf jeden Fall ist Carfadrael eine Spur. Und<br />

wir haben noch eine. Rablois. Ich denke, Victor, das solltest du<br />

erklären.»<br />

Victor, der noch immer am Fenster stand, räusperte sich. «Rablois<br />

ist eine kleine Stadt in der Gegend von Lyon. Dort sind Anfang<br />

‘45<br />

die <strong>Kinder</strong> eines ansässigen Landjunkers ermordet worden – erwürgt<br />

von ihrem <strong>Kinder</strong>mädchen. Das Weib wurde gefasst und für<br />

das Verbrechen zum Tode verurteilt. Doch wenige Tage vor der geplanten<br />

Hinrichtung entkam sie auf ungeklärte Weise. Als meine<br />

Kusinen starben, ist irgendjemandem die Ähnlichkeit <strong>des</strong> Verbrechens<br />

zum Mord von Rablois aufgefallen. Der Richter von Rablois<br />

wurde daraufhin hierher gerufen, und in der Tat identifizierte er<br />

die Mörderin meiner Kusinen als dieselbe, die er bereits für den<br />

Mord an den <strong>Kinder</strong>n aus Rablois verurteilt hatte.»<br />

«Rablois. Es war dieselbe», zitierte Fabiou und winkte mit Trostetts<br />

Brief.<br />

Ergriffene Stille. «Heiliger Strohsack», hauchte Sébastien.<br />

«Na, das wissen wir doch, dass das Weib vorher schon andere<br />

<strong>Kinder</strong> umgebracht hatte», erklärte Frederi Jùli. «Wegen dem Teufel,<br />

weil der doch dreizehn Opfer wollte!»<br />

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