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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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ist von einer Kutsche überfahren worden und Großtante Beatitudo<br />

an der Zuckerharnruhr gestorben. Buous und Bonieus erzählten,<br />

dass damals, nach der Ermordung der Waldenser, überall Seuchen<br />

ausgebrochen sind. War es eine dieser Seuchen, die meinen Vater<br />

getötet hat?<br />

«Soso, an einem Fieber, ist das so?» Ingelfinger schüttelte bedauernd<br />

den Kopf. «Tragisch, wirklich.»<br />

«Ach, hört auf damit. Ich weiß genau, weshalb Ihr hier seid. Ihr<br />

seid auch auf der Suche nach Trostetts Mörder, stimmt’s?» Fabiou<br />

wurde langsam ziemlich wütend.<br />

Ingelfinger betrachtete ihn sinnierend. «Es wäre vermutlich interessant,<br />

zu untersuchen, wie du all diese Dinge herausgefunden<br />

hast.»<br />

«Pah, ich weiß noch viel mehr!», erklärte Fabiou schnippisch.<br />

«Ich weiß, dass es kein Raubmord war, wie alle sagen, genauso wenig<br />

wie die Ermordung dieses Augustinermönchs und der Mord<br />

an Senher Bossard Raubmorde waren!» Seine Augen blitzten vor<br />

Aufregung. «Wisst Ihr, wer der Mörder ist? Denkt Ihr, es ist der<br />

junge Nicoulau, der Sohn dieses Anführers der Antonius-Jünger?<br />

Ist er damals wirklich entkommen und übt jetzt Rache für den Tod<br />

seines Vaters? Und heißt das, dass Trostett und der Mönch auch etwas<br />

mit der Vernichtung der Antonius-Jünger zu tun hatten? Hat<br />

Trostett vielleicht die Söldner der Edelleute bezahlt, weil er sich<br />

davon irgendeine Vergünstigung erhofft hat? Aus der Kasse <strong>des</strong><br />

Unternehmens Ohneberg? Und das Ganze hat er dann vertuscht?»<br />

Ingelfinger sah ihn noch immer an, ohne zu blinzeln. «Junge, ich<br />

denke, dein Vater wäre stolz auf dich», sagte er dann langsam.<br />

«Dann habe ich recht?», rief Fabiou aufgekratzt und so laut, dass<br />

allmählich doch ungute Blicke von den Tischen in ihre Richtung<br />

gesandt wurden.<br />

«Glücklicherweise bist du von der Wahrheit weiter entfernt, als<br />

du dir vorstellen kannst», meinte Ingelfinger mit einem angedeuteten<br />

Lächeln. «Und jetzt, würde ich vorschlagen, vergisst du die<br />

ganze Geschichte und hörst auf, dich in Sachen einzumischen, die<br />

dich nichts angehen.»<br />

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