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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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Couvencours unerwartetes Verschwinden war das Hauptgesprächsthema<br />

beim Frühstück. Trévigny, der mit ihm das Zimmer<br />

geteilt hatte, besaß einen so gesegneten Schlaf, dass ihm Couvencours<br />

Verschwinden erst am Morgen bewusst geworden war, doch<br />

sein Bedauern hielt sich ausgesprochen in Grenzen. Regelrecht<br />

zu vermissen schienen ihn neben den jungen Damen nur der Baroun<br />

de Buous und die Dame Castelblanc. <strong>Die</strong> Barouno meckerte,<br />

dass dies ja wohl keine Art sei, sich bei Nacht und Nebel davonzustehlen,<br />

und der Cavalié de Castelblanc wirkte eher erleichtert<br />

über Couvencours plötzlichen Abschied. Offensichtlich hatte er<br />

sein Seelenheil und das seiner Familie durch die Nähe <strong>des</strong> Ketzers<br />

enorm bedroht gesehen.<br />

Im Übrigen verging das Frühstück mit der Planung <strong>des</strong> weiteren<br />

Reiseablaufs. Der Baroun de Buous hatte das knifflige Problem zu<br />

lösen, wie er seine Familie und seine Kutsche nach Ausfall von<br />

Kutschpferden und Kutscher nach Ais schaffen sollte. Nach längerem<br />

Hin und Her verfiel er auf die geniale Lösung, nebst Kutscher<br />

und Pferden auch die gesamte Kutsche sowie einen Pferdeknecht<br />

zur Versorgung der drei Verletzten in Lourmarin zurückzulassen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Kinder</strong>frau wurde aus der Kutsche verbannt und in einem der<br />

Wagen auf den Platz gesetzt, den der Pferdeknecht freigemacht<br />

hatte, und ebenso musste Loís das Feld räumen und neben seinem<br />

Bruder auf der Ladefläche eines Lastkarren Platz nehmen. Frederi<br />

Jùli durfte dafür zu seiner grenzenlosen Begeisterung aus dem<br />

Inneren der Kutsche auf den Kutschbock umziehen. Damit war im<br />

Innern der Castelblanc‘schen Kutsche genügend Platz geschaffen,<br />

dass die Buous-Damen dort untergebracht werden konnten. Der<br />

Plan wurde in die Tat umgesetzt,kaumdass das Mahl verzehrt,die<br />

Übernachtung gezahlt und für die Unterbringung der Zurückbleibenden<br />

gesorgt war, die versprachen, nach allgemeiner Genesung<br />

so bald wie möglich in die Stadt nachzukommen. Um halb zehn<br />

rumpelten die Wagen einer hinter dem anderen die steilen Gassen<br />

Lourmarins hinunter und bogen wieder ein auf die Straße nach<br />

Ais.<br />

«Täterä, Täterä», quäkte Frederi Jùli auf dem Kutschbock, eine<br />

unsichtbare Fanfare mit beiden Händen gegen die Lippen gepresst.<br />

«Stopft dieser kleinen Pest doch endlich mal das Maul»,<br />

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