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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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der Vernichtung der Bruderschaft zu tun hatte? Trostett? Vermutlich,<br />

woher sonst hätte er die Einzelheiten gekannt! Wieso sonst<br />

würde er sich die Schuld geben für alles, was daraufhin passiert ist!<br />

Einer war ganz gewiss unter ihnen – der Verräter. Doch wer war<br />

es? Kommt denn überhaupt jemand anderes in Frage als Frederi?<br />

Wer immer sie waren, in jenen Abendstunden am Vorabend der<br />

Katastrophe fügten sie dem blutigen Beschluss vom Sonntag eine<br />

Fußnote hinzu, klein genug, um im Sturm der Ereignisse unterzugehen,<br />

ohne dass ein Außenstehender ihrer gewahr wurde.<br />

«Bereits am nächsten Morgen, noch bevor sich in der Stadt mehr<br />

als die ersten Gerüchte <strong>des</strong> geplanten Vorhabens herumgesprochen<br />

hatten und sich auch nur der geringste Widerstand gegen dasselbe<br />

hätte formieren können, wurde der Plan in die Tat umgesetzt. <strong>Die</strong><br />

Kommissare und wenig später auch Jean Maynier d’Oppède brachen<br />

nach Cadenet auf, um dort mit Polin, Vaujouine und deren<br />

Truppen zusammenzutreffen. Am 16 . April bereits sollte die Aktion<br />

beginnen.»<br />

Wie hatten sie davon erfahren? Waren es nur Gerüchte, die mehr<br />

und mehr aus den Reihen <strong>des</strong> Parlaments nach außen drangen<br />

oder von Marsilho aus Ais erreichten, dass Truppenbewegungen<br />

im Gange seien und Soldaten in Richtung Luberoun zogen? Oder<br />

hatten sie einen Informanten im Parlament gehabt, einen, der dem<br />

Arrêt ablehnendgegenüber stand und versuchte, das seine dagegen<br />

zu tun, indem er die Bruderschaft von dem Geschehen in Kenntnis<br />

setzte?<br />

«Am Abend <strong>des</strong> 15. April brach ich, Docteur Pierre Martin<br />

Avingou, zusammen mit Baron Cristou Kermanach de Bèufort,<br />

Baron Hector Degrelho d’Astain, Seigneur Rouland de Couvencour<br />

und einigen anderen, beseelt von dem Wunsch, ein abscheuliches<br />

Verbrechen gegen Gott und die Menschlichkeit zu verhindern,<br />

nach Mérindol auf, mit dem Vorsatz, die dort lebenden Menschen<br />

von der geplanten Durchführung <strong>des</strong> Arrêt in Kenntnis zu setzen<br />

und zu warnen. Wir ritten die ganze Nacht hindurch und erreichten<br />

Mérindol im Morgengrauen.»<br />

Es bleibt uns nur die letzte Lösung, stand in jenem Brief aus dem<br />

confidentiel und: möge Gott uns verzeihen. Was verzeihen? Eine<br />

Warnung an ein paar harmlose Menschen, die von einem Heer<br />

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