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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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gen Nicoulau absichtlich nicht erwähnt hat, heißt das nicht unbedingt,<br />

dass der Kerl noch am Leben ist.»<br />

«Aber lass uns annehmen, er wäre es!» Fabiou ließ sich nicht beirren.<br />

«Dann wäre es doch gut möglich, dass er für die drei Morde<br />

verantwortlich ist. – Jesus, schade, dass die Annalen so wenig über<br />

ihn verraten! Wir wissen weder, wie er aussieht, noch wie alt er ist,<br />

ob er zwanzig ist oder vierzig …»<br />

«Wieso re<strong>des</strong>t du immer von drei Morden?», fragte Antonius<br />

kopfschüttelnd. «Wieso glaubst du, dass Servius von demselben ermordet<br />

wurde wie Trostett und Bossard? Bei seiner Leiche hat man<br />

schließlich nirgendwo die Schrift Santonou gefunden!»<br />

«Der Blutschmierer!» Fabiou fuhr hoch. «Der Blutschmierer<br />

an der Wand über dem Chorgestühl, den wir uns nicht erklären<br />

konnten! Da muss die Schrift gewesen sein, und jemand hat sie<br />

weggewischt!»<br />

«Das ist doch albern!» Bruder Antonius schüttelte heftig den<br />

Kopf. «Wer sollte denn so etwas tun?»<br />

«Ich weiß nicht», erklärte Fabiou. «Aber ich werde es<br />

herausfinden.»<br />

Bruder Antonius seufzte tief. «Fabiou, wir drehen uns doch im<br />

Kreis. Fin<strong>des</strong>t du nicht, wir sollten die ganze Sache lieber lassen?<br />

Jetzt, wo Bossard ermordet worden ist, wird der Viguié die Sache<br />

sicher mit höchster Präferenz behandeln, da ist es besser, wir mischen<br />

uns nicht länger ein.»<br />

Fabiou nagte gewaltsam an seinem Daumennagel herum. «Ich<br />

werde das Gefühl nicht los, dass mehr hinter der Sache steckt. Viel<br />

mehr, als wir im Moment noch ahnen.»<br />

«Ich muss jetzt mit dem Unterricht anfangen», sagte Bruder<br />

Antonius, und Frederi Jùli stöhnte auf. «Besser, ihr geht jetzt. Du<br />

auch, Cristino. Cristino?»<br />

Cristino saß auf ihrem Stuhl und drehte ihr Medaillon im<br />

Licht der einfallenden Sonne. Vorderseite – Rückseite, Rückseite<br />

– Vorderseite.<br />

«Cristino! Aufwachen!», rief Bruder Antonius lachend.<br />

Sie war so bleich. Es musste der Alkohol und der späte Schlaf<br />

sein. Langsam stand sie auf und tappte mit unsicheren Schritten<br />

der Tür zu. Fabiou folgte ihr, seinen Aufschrieb durch die Luft we-<br />

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