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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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Eine ganze Weile saß sie dort, dann stand sie zögernd auf und<br />

lief zur Kommode zurück.<br />

Langsam blätterte sie wieder durch die Seiten, wobei sie leise<br />

wiederholte, es sind keine Toten, nur Bilder, bis sie schließlich wieder<br />

die Seite mit dem Herz erreichte. Vorsichtig legte sie einen Finger<br />

auf das gemalte Herz und lauschte auf den Schlag ihres eigenen<br />

Herzens in der Tiefe ihrer Brust.<br />

Das Wunder der menschlichen Schöpfung.<br />

Vielleicht war das Buch ja wirklich nicht so furchtbar.<br />

Vielleicht hatte Bruder Antonius ja recht und sie bildete sich<br />

wirklich alles nur ein, das mit der Mörderin – und den Toten.<br />

Und dem Mädchen mitden schwarzen Haaren.<br />

***<br />

«Und ich will Zuckerkringel, und kandierte Früchte, ja, Mama?»<br />

«Frederi, wie oft soll ich dir noch sagen, man isst nichts, was auf<br />

einem Marktstand feilgeboten wird! Man weiß nie, wie diese Leute<br />

das zubereitet haben und wo sie ihre dreckigen Finger sonst noch<br />

dringehabt haben. Wenn du Zuckerzeug möchtest, dann lass es dir<br />

von Suso zubereiten!», erklärte die Dame Castelblanc entschieden.<br />

«Da schmeckt es aber nicht so gut!», widersprach Frederi Jùli<br />

und zog einen Schmollmund.<br />

«Jetzt lass ihn doch ein paar kandierte Früchte essen, das wird<br />

ihn ja wohl kaum umbringen!», nörgelte Oma Felicitas.<br />

«Mischt Euch bitte nicht in die Erziehung meiner <strong>Kinder</strong> ein,<br />

Mutter!», fauchte die Dame Castelblanc und zerrte ihren Sohn an<br />

ihre Seite.<br />

«Ich will auch kandierte Früchte und alles, und zwar doppelt so<br />

viel wie Frederi!»,pläkte Theodosius-das-Großmaul, und «Aber sicher,<br />

Schnuckelchen, alles was du willst, Schnuckelchen!», säuselte<br />

Tante Eusebia.<br />

«Du wirst schon sehen, was du davon hast, wenn der Kleine<br />

nachher eine Magenverstimmung hat!», meckerte die Dame Castelblanc<br />

ihre Schwägerin an.<br />

«Ich hoffe, der Kleine frisst so viele kandierte Früchte, dass er<br />

platzt!», murmelte Catarino wütend. Fabiou lachte beifällig. «Teo-<br />

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