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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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Jesus, das war nun wirklich ein ausgeprägter Fall mädchenhafter<br />

Überspanntheit! «Nun… ähm… habt Ihr Euch schon überlegt,<br />

Euch <strong>des</strong> Medaillons zu entledigen?»<br />

«Ja, schon, aber ich denke, dann wird sie vielleicht wütend und<br />

tut mir etwas ganz Furchtbares an!»<br />

«Kein Geist kann Euch Schaden zufügen, wenn Ihr in Jesu<br />

seid!», erklärte der Pater. «Vertraut auf den Herrn, dan n werden<br />

diese Traumbilder verschwinden.»<br />

«Na, ich vertraue doch auf den Herrn! Und ich bete ja auch dauernd!<br />

Aber es nützt nichts! – Könnt ihr den Geist denn nicht irgendwie<br />

austreiben, Pater?»<br />

Ach, du liebes Bisschen! Er war nun wirklich kein Experte in Sachen<br />

Exorzismus! Abgesehen davon, dass er seine Zweifel hegte, ob<br />

ein Exorzismus wirklich das war, was dieses junge Ding brauchte!<br />

Wo kämen wir da hin, wenn wir je<strong>des</strong> Kind, dass sich in Fantasiegebilde<br />

versteigt, als Besessene behandeln würden! «Nun, wisst<br />

Ihr, mein Kind, ein Exorzismus ist eine ernste Sache. Unmöglich,<br />

dasohne das Einverständnis Eurer Eltern durchzuführen.»<br />

«Aber», Schluchzen, «meine Eltern glauben mir nicht, dass ich<br />

von Agnes besessen bin!»<br />

Aha. «Nun, so leid es mir tut – Ihr selbst seid zu jung, um eine<br />

Entscheidung dieser Tragweite zu fällen. Aber wir können gerne<br />

miteinander beten, mein Kind. Ich bin sicher, das wird Euch<br />

helfen.»<br />

«Nein, das wird es nicht!» Er hörte sie mit dem Fuß aufstampfen<br />

wie ein kleines Mädchen. «Ihr müsst ihr befehlen, dass sie fortgeht!<br />

Ihr seid doch Priester, Ihr müsst so etwas doch können!»<br />

Warum passieren eigentlich immer mir solche Sachen? «Also,<br />

was man versuchen könnte, wäre natürlich ein kleiner Exorzismus,<br />

das müsstegehen ohne das Einverständnis Eurer Eltern…»<br />

«Ja?» <strong>Die</strong> Stimme klang hoffnungsvoll. «Kann man das gleich<br />

machen?»<br />

«Na selbstverständlich.»<br />

Er führte Cristino in die Kapelle der Heiligen Muttergottes, hieß<br />

sie niederknien und winkteeinen Messdiener herbei. <strong>Die</strong>ser musste<br />

ein Weihrauchgefäß schwenken, während er Cristino mit Weihwasser<br />

besprengte und dreimal laut und befehlerisch «Hebe dich<br />

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