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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Ein ganzer Landsknechttrupp? Den gesamten Weg von Ais her,<br />

ohne dass Sébastien und ich das Geringste davon bemerkt hätten?<br />

Unwahrscheinlich.»<br />

Fabiou spürte, wie er fröstelte, trotz der Hitze. «Ihr meint doch<br />

nicht etwa, Mergoult hätte uns in eine Falle gelockt? Er ist ein Esel,<br />

aber ich glaube, Cristino liebt er wirklich.»<br />

«Vielleicht wusste er nicht, dass er Eu ch in eine Falle lockte.<br />

Vielleicht hat er ganz unverfänglich jemanden von seinen Plänen<br />

erzählt, und dieser jemand …» Arnac kam nicht weiter. Offensichtlich<br />

hatten sie zu laut gesprochen. Mergoult riss sein Pferd herum<br />

und fuhr auf ihn los. «Du hörst jetzt auf, Lügengeschichten über<br />

mich zu verbreiten!», keuchte er. «Ich habe dem Präsidenten nichts<br />

von dem Ausritt erzählt, ich habe ihn seit einer vollen Woche nicht<br />

mehr gesehen. Ich habe genau drei Leuten davon erzählt: St. Roque,<br />

Brieul und meinem Bruder. Ach, und dem kleinen Degrelho.»<br />

«Victor?»<br />

«Der wollte unbedingt heute Cristino besuchen, der kleine Angeber.<br />

Bildet sich ein, sie hätte Interesse an so einem Weichling.<br />

Na, da habe ich ihm eben gesagt, wo Cristino heute ist. Warum<br />

auch nicht?»<br />

«Warum nicht?», schrie Arnac. «Weil irgendeiner dieser Leute<br />

es denen weitergesagt hat, die für die Morde verantwortlich sind!<br />

Weil dein Leichtsinn Cristino beinahe das Leben gekostet hätte!»<br />

«Ich hätte Cristino schon beschützt!», erklärte Mergoult.<br />

«Achja? Das hat man gesehen, wie locker du mit der Mordbande<br />

fertig geworden bist!»<br />

Mergoults Faust schoss vor und krallte sich in Arnacs Kragen.<br />

«Noch eine Bemerkung in dieser Art, und ich schlag dir die Fresse<br />

ein, Couvencour!», brüllte er.<br />

Arnacs Hand legte sich um Mergoults Unterarm. <strong>Die</strong> linke.<br />

<strong>Die</strong> rechte lag schon wieder auf dem Degen. «Nimm deine Finger<br />

weg!», zischte er.<br />

Einen Moment lang herrschte atemlose Stille. Dann öffnete sich<br />

Mergoults Hand, und er wich zurück. Sein Gesicht war feuerrot.<br />

«Sei vorsichtig, Couvencour», keuchte er, «sei bloß vorsichtig!<br />

Eines Tages kriege ich dich! Sag nur ein Wort, ein einziges Wort,<br />

das auch nur im Entferntesten nach Ketzerei klingt, und ich sorge<br />

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