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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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hielt, heutzutage! «Entschuldigt, Mama – ist Cristino hier aufgetaucht?»,<br />

fragte sie ungewohnt kleinlaut. <strong>Die</strong> Dame Castelblanc<br />

sah sie erstaunt an. «Nein, wieso? Vermisst du sie denn?» Catarino<br />

murmelte etwas Unverständliches und floh in Richtung <strong>des</strong><br />

Kampfplatzes.<br />

Das buffet verschwand erneut unter Bergen erlesener Speisen,<br />

auf die sich die Anwesenden stürzten, als hätten sie bisher<br />

den ganzen Tag darben müssen. Auch für Getränke war gesorgt;<br />

<strong>Die</strong>ner verteilten Saft und Wein und härtere Alkoholi ka, und der<br />

eine oder andere stapfte bereits mit etwas schwankenden Schritten<br />

durch dasGrün.<br />

Henric hatte sich in die Gruppe der Jeu-de-Paume-Spieler ein gereiht,<br />

und Fabiou, der Verantwortung für seinen Schützling ledig,<br />

schlenderte durch die Festgesellschaft, Augen und Ohren weit offen<br />

auf der Suche nach neuen Informationen bezüglich der Morde<br />

und neuem Stoff bezüglich seiner Ballade. Zu seinem Ärger war<br />

besagter Monsieur Grandjean oder Ingelfinger wie vom Erdboden<br />

verschluckt. Wem er dafür über den Weg lief, war Senher Degrelho,<br />

der ins Gespräch vertieft war mit dem Buous, dem Bonieus,<br />

der inzwischen ebenfalls in Ais eingetroffen war, und zwei, drei<br />

anderen Herren, darunter niemand anderes als Comte de Trévigny.<br />

Der Buous war gerade beim Witze erzählen. «Da standen einmal<br />

drei Kerle aus Marsilho beisammen – der Erste Konsul, der Seidenhändler<br />

und der Müller mit seinem Esel. Nun, wer war der Klügste<br />

von ihnen? – Der Esel! Ha, der ist gut, nicht wahr? Der Esel!<br />

Hohoho!»<br />

Fabiou war nicht besonders erpicht darauf, sich Buous’ Witze anzuhören,<br />

doch die Neugierde trieb ihn in die Nähe von Senher Degrelho.<br />

Schließlich spielte dieser bei den Ereignissen um die Antonius-Jünger<br />

eine entscheidende Rolle. «Oder kennt ihr den…», rief<br />

der Baroun. «Was sind die drei Geißeln der Prouvenço? Na?» Keiner<br />

antwortete, und Buous rief aus: «Der Mistral, die Durenço und das<br />

Parlament von Ais! Hohoho! Oder, wartet, der hier ist noch besser:<br />

Also, der heilige Stephanus, der heilige Andreas, der Papst und<br />

Calvinus wurden einst von den Türken gefangen genommen und<br />

sollten im Bosporus ersäuft werden. Na ja, der heilige Stephanus<br />

trat ans Ufer, sagte: ‹Für den wahren Glauben!› und stürzte sich<br />

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