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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Um Himmels willen, Bertran, geh von dem Pulverfass ‘runter,<br />

da wird’s einem ja ganz anders!», rief Alexandre, und als der St.<br />

Roquegrummelnd gehorchte, fügte er grinsend hinzu: «Einen Wegelagerer.<br />

Er hat Jean und seine Freunde überfallen. Morgen wird<br />

er aufgehängt.»<br />

Pulverfass? Wozu im Himmel brauchen die so viele<br />

Pulverfässer?<br />

«Wegelagerer?» St. Roque runzelte die Stirn. Er wirkte mit der<br />

Situation intellektuelletwasüberfordert. «Aber das ist doch dieser<br />

blöde <strong>Die</strong>ner von den Castelblancs!»<br />

«Weißt du was, Bertran, manchmal bist du echt zu doof!», sagte<br />

Alexandre und verdrehte die Augen. «Los», rief er dann seinen<br />

Waffenknechten zu, «sperrt den Mistkerl unten ein.» Er drehte<br />

sich zu Loís um, der blass und schweißüberströmt im Sattel hing.<br />

«Und? Hast du noch irgendetwas zu sagen, Ratte?»<br />

Loís wich seinem Blick nicht aus. «Warum hasst Ihr uns so?»,<br />

fragte er. «Wir haben Euch nichts getan. Warum können Menschen<br />

wie Ihr immer nur zerstören?»<br />

Alexandre öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Einen<br />

kurzen Moment lang wirkte er ziemlich aus dem Konzept gebracht.<br />

«Schluss jetzt!», fauchte er dann. «Alle Welt beklagt sich immer,<br />

dass die Justiz so langsam arbeitet. Aber dem kann man abhelfen<br />

– als zuständiger Gerichtsherr von Mergoult verurteile ich dich<br />

hier und jetzt wegen Wegelagerei und Mordversuchs zum Tod am<br />

Galgen. Das Urteil wird morgen um Punkt neun vollstreckt. Aber<br />

damit alles seine Richtigkeit hat, kriegst du das Ganze natürlich<br />

noch schriftlich. So, und jetzt schafft ihn weg.» Er sprang vom<br />

Pferd und lief auf das Wohngebäude zu, ohne Loís noch eines weiteren<br />

Blickes zu würdigen.<br />

«Das ist ja wohl die Höhe!» Fabiou sprang ihm in den Weg, bevor<br />

er die Treppe erreichen konnte. «Das soll ein rechtsgültiges Urteil<br />

sein? Das ist Mord und weiter nichts! Ich werde dich anzeigen!<br />

Wegen Mord werde ich dich anzeigen, und wegen Missbrauchs der<br />

Gesetze und deines Titels, und wegen …»<br />

«So, anzeigen willst du mich?», schrie Alexandre. «Also los, zeig<br />

mich an. Los, komm mit!» Fabiou fühlte sich von einer Hand am<br />

Arm gepackt, die die Kraft einer von Mèstre Piqueus Druckpres-<br />

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