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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Gut. Es geht also um eine Erinnerung, und diese Erinnerung<br />

trägt einen Namen. Carfadrael. Was ist das für ein Name? Er klingt<br />

so – biblisch.» Fabiou sah Antonius fragend an.<br />

«<strong>Die</strong> Silbe -el steht im Hebräischen für Gott», erklärte Antonius.<br />

«Gabriel, Michael, Israel, Bethel, Immanuel … es gibt viele<br />

Namen, die diese Silbe in sich tragen, <strong>des</strong>wegen kommt es dir so<br />

bekannt vor. Dennoch, der Name Carfadrael bedeutet schlicht und<br />

ergreifend gar nichts! <strong>Die</strong> ersten drei Silben geben weder im Hebräischen<br />

noch im Lateinischen oder Griechischen oder in sonst<br />

einer Sprache, die ich kenne, einen Sinn. Und in der Bibel kommt<br />

dieser Name ganzgewiss nicht vor!»<br />

«Ein Rätsel mehralso.» Fabiouseufzte. «Im Weiteren schreibter<br />

in diesem Abschnitt davon, dass er versäumt habe, etwas zu tun,<br />

was offensichtlich andere in die Lage versetzt hätte, es aufzuhalten,<br />

was immer es war, oder zumin<strong>des</strong>t sich selbst zu retten. Und ziemlich<br />

unzusammenhängend mittendrin dieser Satz mit den zwei To<strong>des</strong>urteilen<br />

– eines an Quasimodo und eines zwei Tage später.»<br />

Bruder Antonius schüttelte den Kopf. «Das ist ziemlicher Unsinn.<br />

Quasimodo ist der Sonntag nach Ostern. Am Sonntag arbeiten<br />

die Gerichte schließlich nicht, also können da auch keine<br />

To<strong>des</strong>urteile gefällt werden.»<br />

«Hm», machte Fabiou. «Und der letzte Teil – die Quadriga…<br />

eine Quadriga ist doch ein Pferdegespann, oder?»<br />

«Ja. Ein Gespann aus vier Pferden», antwortete Bruder<br />

Antonius.<br />

«Pferde? Er schreibt von Pferden?», fragte Catarino entgeistert.<br />

«Das ist bestimmt symbolisch gemeint!» Fabiou verdrehte die<br />

Augen. «Dann heißt es hier: wer waren sie schon, ein paar Abenteurer,<br />

verrückte Schwärmer, Utopisten… Utopisten…»<br />

«Was heißt das, Utopisten?», fragte Frederi Jùli neugierig.<br />

«Utopisten sind Leute, die nach einer idealen Gesellschaftsform<br />

suchen», erklärte Bruder Antonius. «Man nennt sie so nach einem<br />

berühmten Buch von einem Engländer – Utopia.»<br />

«Ach», sagte Frederi Jùli.<br />

Fabiou tippte ungeduldig auf die Tischplatte. «Dann der nächste<br />

Abschnitt», fuhr er fort. «Hier kommt eine eigentümliche Bemerkung:<br />

‹So viele haben wir verraten, es gehört zum Geschäft›. Ein<br />

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