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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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nahezu bewusstlos auf einer Steinbank. <strong>Die</strong> Mancoun bemühte<br />

sich, über all dies hinwegzusehen.<br />

In dieser Situation war es, dass Cristino, glücklich und erhitzt<br />

vom letzten Tanz und mittlerweile auch ordentlich beschwipst, an<br />

Trévignys Arm zum buffet taumelte, wo sie dem <strong>Die</strong>ner zujapste:<br />

«Einen… hicks…hihihi… Orangensaft. Mit… hihihiii… Zucker.<br />

Hicks.»<br />

Trévigny entschuldigte sich mit irgendetwas, was sie nicht verstand<br />

und was ihr auch egal war, sie war vollauf damit beschäftigt,<br />

den Flüssigkeitsspiegel in ihrem Saftglas in eine annähernd waagrechte<br />

Position zu bringen, und kicherte vergnügt, wann immer<br />

der Saft über den Rand schwappte und ihr über die Finger tropfte.<br />

«Cristino de Bèufort, wenn ich mich nicht irre?», sagte eine angenehme<br />

Männerstimme. Sie sah auf. Ihr Blick brauchte ein paar<br />

Sekunden, um auf das Gegenüber zu fokussieren. Graue Haare, ein<br />

freundliches, ruhiges Gesicht, Lachfältchen um die tiefschwarzen<br />

Augen. «Degrelho», stellte er sich vor, ihren fragenden Blick richtig<br />

interpretierend, «Senher d’Astain.»<br />

«Hicks», machte Cristino und verschüttete die Häl fte ihres<br />

Orangensafts.<br />

Er lachte. Es war ein angenehmes Lachen. «Ich kenne Euren<br />

Vater recht gut. Euren Stiefvater, meine ich, den Cavalié de<br />

Castelblanc. Ich bin sehr erfreut, seine beiden reizenden Töchter<br />

kennenzulernen.»<br />

Wo ist eigentlich Catarino, wollte Cristino fragen, aber eine Frage<br />

dieser Eloquenz ließ ihr derzeitiger Zustand nicht zu.<br />

«Ich werde selbst in einer Woche eine kleine Feier abhalten,<br />

nicht weit von hier, auf meinem Anwesen. Nicht dass ich diese Feierlichkeiten<br />

so sehr mag, ganz im Gegenteil – meine Frau ist sehr<br />

krank, Feste in dieser Größenordnung stellen eine starke Belastung<br />

für sie dar. Aber ich habe einen Sohn, und der ist wie alle jungen<br />

Leute natürlich überaus begierig darauf. Was in Ordnung ist. <strong>Die</strong><br />

Jugend muss ein einziges Fest sein. <strong>Die</strong> Probleme kommen später<br />

von allein.» Er lächelte sie an. Seine schlanke Nase schwankte vor<br />

ihren Augen. «Ich hoffe, Euch dort ebenfalls begrüßen zu dürfen,<br />

Barouneto.»<br />

«Ja, s…sicher», lallte Cristino.<br />

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