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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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Wappen der Bourbonen als Zeichen, für wen der hier Begrabene,<br />

niemand anders als Großmutters Gatte Robon d’Auban, einst sein<br />

Leben gab. Entsprechend heroisch auch die hier in französisch gehaltene<br />

Inschrift, donnant sa vie dans le service et pour l’honneur<br />

du Roi de France und so weiter.<br />

<strong>Die</strong> Grabsteine zur Linken waren einfacher gehalten. Eine unauffällige<br />

Steinplatte,deren Inschrift knapp verriet, dass hier Rouland<br />

Avingou und seine Frau Beatitudo, geborene Auban, ihrer Auferstehung<br />

harrten, geboren 1480 beziehungsweise 1485, gestorben<br />

1547 und 1545. Daneben ein nicht minder einfacher Stein,den eine<br />

griechische Inschrift zierte.<br />

148<br />

εγω εις τουτο γεγεννημαι και εις τουτο εληλυθα εις τον<br />

κοσμον ινα μαρτυρησωτη αληθεια<br />

Ιωαννην 18/18<br />

Ego eis touto gegennemai kai eis touto ele lytha eis ton kosmon hina<br />

martyresō tē aletheia, las Fabiouleise für sich. Ein Bibelzitat. Christus<br />

spricht, ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass<br />

ich für die Wahrheit Zeugnis ablegen soll, Johannes 18, Vers 18.<br />

Darunter stand, unserem geliebten Sohn und Bruder Pierre Martin<br />

Avingou, geboren am 5 .Juni 1516 zu Aix, gestorben am 5 .Mai<br />

1545 ebenda, Jesus ist unsere Hoffnung.<br />

Links neben letzterem stand, ein kleines bisschen abgerückt, ein<br />

weiterer Stein, noch etwas kleiner, noch etwas einfacher in seiner<br />

Behauung, so als wäre bei dieser Beerdigung endgültig das Geld<br />

ausgegangen. Einfache kantige Lettern, glatte, eckige Konturen,<br />

die einzige Zier ein in den Stein gemeißeltes, schmuckloses Kreuz<br />

und darunter ein Becher, Jesu Kreuz und Jesus in Brot und Wein.<br />

Darunter nur drei Worte, Fiat voluntas tua, Dein Wille geschehe,<br />

und dann der Name, einsam im Grau <strong>des</strong> Steins, Cristou Kermanach<br />

de Bèufort, 1521 - 1545.<br />

Theodosius-das-Großmaul trat auf einem Grab weiter zur Rechten<br />

ein Weihwassergefäß um, Schnuckelchen, das darfst du nicht,<br />

säuselte Tante Eusebia. Ach, mein Cristou, schniefte die Dame<br />

Castelblanc und tupfte sich die Augen mit einem weißen Spitzentaschentuch.<br />

Frederi stand ruhig, die Hände hinter dem Rücken

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