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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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gleichen Tag sind sie miteinander durchgebrannt und haben irgendwo<br />

geheiratet. Wahre Liebe!» Er seufzte tief.<br />

«Aber dein Onkel wurde dann doch nicht enterbt?», fragte<br />

Fabiou.<br />

«Großvater hat schließlich doch klein beigegeben und den verlorenen<br />

Sohn wieder in den Schoß der Familie aufgenommen», antwortete<br />

Victor. «Zumal er auf den zweiten Blick von seiner Schwiegertochter<br />

sehr angetan war. Justine war eine wunderschöne Frau ,<br />

normannischer Abstammung, groß und schlank und blond, mit<br />

einem bezaubernden Lachen und einem äußerst gewinnenden Wesen.<br />

Dazu kam, dass sie einpaar Ländereien im Norden in die Verbindung<br />

mit einbrachte. Und sie hatten vier unglaublich süße <strong>Kinder</strong>,<br />

darunter den ersehnten Stammhalter, Daniel, einen kräftigen,<br />

hübschen Bub, nicht so ein kränkeln<strong>des</strong> Gesch ö pf wie ich.» Wieder<br />

lachte er. Ohne Neid, wie es schien.<br />

«Also wurde Hector nach dem Tod meines Großvaters Baroun<br />

d’Astain. Mit einer Einschränkung – die Besitzungen meines<br />

Großvaters in der Gegend von St. Roumié, am Nordrand der Aupiho,<br />

gingen an meinen Vater, so als kleiner Denkzettel, schätze<br />

ich. Was Hector, wenn man meinem Vater glauben darf, aber nicht<br />

im Geringsten gestört hat. Er war nicht sehr auf materiellen Besitz<br />

aus.» Er runzelte die Stirn. «Er muss ein guter Herr gewesen sein,<br />

seine Bauern und seine Untergebenen schwärmen noch heute. Er<br />

hatte einfach diesen Gerechtigkeitsfimmel, komplett ohne Ansehen<br />

der Person und <strong>des</strong> Stan<strong>des</strong>. So nach dem Spruch, vor Gott<br />

sind alle Menschen gleich. Sie haben ernsthaft um ihn getrauert,<br />

alser starb.»<br />

«Warum sind sie damals überhaupt nach Arle gefahren?», fragte<br />

Fabiou nachdenklich. «Ich meine, damals, als es passiert ist …»<br />

Victor zuckte mit den Achseln. «Sie sind immer viel herumgereist.<br />

In Arle wollten sie einen Freund besuchen, glaube ich. Sie<br />

ließen sich nicht von der Unsicherheit der Straßen abschrecken, obwohl<br />

damals wirklich kaum ein Tag verging, an dem nicht ein Reisender<br />

von den Antonius-Jüngern oder anderen Räubern überfallen<br />

wurde. Mein Vater war von vorneherein gegen die Fahrt zum<br />

damaligen Zeitpunkt. Deshalb ist er auch mitgefahren, als sie sich<br />

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