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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Sehr witzig!», zischte Victor.<br />

«Eine Erklärung gäbe es», sagte Loís aus dem Hintergrund. Alle<br />

drehten sich um. Sébastien und Victor hatten die Stirn gerunzelt.<br />

Es erschien ihnen offensichtlich befremdlich, dass ein <strong>Die</strong>ner sich<br />

in die Belange der Herren einmischte. «Und der wäre?», fragte Sébastien<br />

unwirsch.<br />

«Nun», Loís wich unsicher Sébastiens Blick aus, «im merhin waren<br />

die Mädchen dabei, als der Baroun ermordet wurde. Vielleicht<br />

haben sie den wahren Täter gesehen und er musste fürchten, dass<br />

sie ihn eines Tages wiedererkennen.»<br />

«Mein Vater war auch dabei», widersprach Victor unwillig.<br />

«Aber habt Ihr Fabiou nicht erzählt, er sei vorausgeritten und<br />

erst zurückgekommen, als die Wegelagerer bereits angegriffen<br />

hatten?», meinte Loís. «Vielleicht ist das Entscheidende, was die<br />

Mädchen gesehen haben, vor seiner Ankunft passiert.»<br />

«Ach …» Sébastiens Gesicht zeigte deutlich, was er von der Meinung<br />

eines <strong>Die</strong>ners hielt.<br />

«Wie dem auch sei», Fabiou räusperte sich unbehaglich, «ich<br />

habe den gesamten Brief noch einmal durchgesehen mit Hinblick<br />

auf das, was wir jetzt wissen. <strong>Die</strong> <strong>Kinder</strong>, von denen Trostett<br />

spricht – er kann eigentlich nur die <strong>Kinder</strong> von Degrelho meinen.<br />

Das furchtbare Verbrechen – es könnte hier um die Ermordung<br />

von Degrelho und seiner Familie gehen. Und die Stelle mit Rablois<br />

spielt definitiv auf Victors Kusinen an!»<br />

«Möglich.» Sébastien zuckte mit den Schultern. «Aber auch<br />

dann bleiben noch genügend Fragen offen. Was ist mit dem Verrat<br />

gemeint? Wer ist dieser geheimnisvolle Rächer, auf den Trostett<br />

gehofft hat? Was hat es mit dieser seltsamen Geschichte um Carfadrael<br />

und die Bruderschaft auf sich? Und was, Jesus und Maria,<br />

hat Trostett gemeint, als er Ingelfinger schrieb: Eine Generation,<br />

verkauft für ein paar Silberlinge, ein Volk für ein paar Morgen<br />

Land?»<br />

«Ich weiß es nicht», gab Fabiou zu. «Aber ich denke, eines können<br />

wir mit großer Wahrscheinlichkeit sagen: Der Mord an Hector<br />

Degrelho war genauso wenig ein Raubmord wie die Morde an<br />

Trostett, Servius, Bossard, dem Notar und seinem <strong>Die</strong>ner, und<br />

ebenso wenig war die Ermordung der drei Mädchen die hirnlose<br />

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