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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Ihr habt recht, Mutter Oberin», sagte Frederi, merkwürdig gefasst.<br />

«Mèstre Modès, ich danke Euch für Eure Bemühungen, aber<br />

ich sehe selbst, dass es zu spät ist. Wir können nur noch für die<br />

Seele meines Kin<strong>des</strong> beten. Nochmals Danke für Euer Kommen.<br />

Ihr werdet angemessen entlohnt werden.»<br />

Der Wundarzt verbeugte sich. Er sah enorm erleichtert aus. Offenbar<br />

hatte er gewaltige Angst davorgehabt, der Knabe könne unter<br />

seinen Händen sterben. Das Kind eines Adligen! Er war deutlich<br />

schneller zur Tür hinaus, als er hereingekommen war.<br />

Philomenus wartete nur, bis die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen<br />

war, dann brüllte er seine Kusine an: «Du wagst es, dich in<br />

meinem Haus derart aufzuspielen, in meiner Gegenwart, vor einem<br />

Arzt, den ich gerufen habe? Für wen hältst du dich eigentlich, du<br />

gottverdammte…»<br />

Sie fuhr herum. Ihre Lippen waren weiß vor Wut. «Raus!»,<br />

zischtesie.<br />

«Du hast mir überhaupt nichts zu sagen, du Ziege!»<br />

«Raus!», schrie Beatrix. «Du verschwin<strong>des</strong>t sofort hier, oder du<br />

wirst es bereuen, Philo, das schwöre ich dir!»<br />

Er schnappte nach Luft, sein Gesicht purpurrot vor Wut. Doch<br />

etwas in ihren stechenden Augen musste ihn überzeugt haben. Er<br />

keuchte: «Komm, Eusebia, wir gehen! Du wirst schon sehen, Frederi,<br />

was du davon hast, diesem Weib zu vertrauen!»<br />

«Wo ist Fabiou?», fragte Beatrix, ohne ihren aus dem Raum rauschenden<br />

Vetter eines weiteren Blickes zu würdigen.<br />

«Ich habe ihn ins Bett gebracht», erklärte Antonius.<br />

«Gut, dann macht er wenigstens keine Dummheiten», sagte<br />

Beatrix. Dann hielt sie inne, starrte auf ihren Neffen Theodosius,<br />

der von einem Ohr bis zum anderen grinste. «Frederi kratzt ab»,<br />

stellte er vergnügt fest.<br />

Beatrix’ Augen blitzten auf. «Raus!», brüllte sie. Frederi reagierte<br />

blitzschnell und schubste seinen Neffen zur Tür hinaus. Beatrix<br />

holte tief Luft. «Tante Felicitas, wir brauchen Wasser und Seife und<br />

ein paar möglichst saubere Tücher. Und kümmer sich bitte endlich<br />

jemand um die Pferde! Und jetzt alles raus hier! Bruder Antonius,<br />

Ihr bleibtbitte. Und Cristino.»<br />

«Iiich?» Cristino machte Kulleraugen.<br />

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