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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Ach, hört auf damit!», schrie Fabiou. «Ich glaube Euch kein<br />

Wort! Wir sind gerade einem Mann namens Alest begegnet, der<br />

für die Inquisition arbeitet. Und Catarino hat ihn als denjenigen<br />

erkannt, der vor dreizehn Jahren unseren Vater weggeholt hat!»<br />

Wieder quietschte ein Stuhl. Der Cavalié de Castelblanc war<br />

kreideweiß auf einen leeren Platz am vorderen Ende <strong>des</strong> Tisches<br />

gesunken. Catarino begann zu keuchen an Fabious Seite. Ihr Gesicht<br />

glänzte vor Schweiß.<br />

«Warum haben sie ihn verhaftet? Nur weiler Protestanten verteidigt<br />

hat?», rief Fabiou. «Oder war er vielleicht selbst Protestant? »<br />

Keine Antwort vom Tisch. <strong>Die</strong> Dame Castelblanc bewegte lautlos<br />

ihre Lippen.<br />

«Verdammt, sagt mir, ob mein Vater Protestant war!», schrie<br />

Fabiou.<br />

Philomenus sprang auf. «Du wagst es, so mit uns zu sprechen,<br />

du kleine Pest?», brüllte er. «Dir werd’ ich’s zeigen, du undankbares<br />

kleines Miststück!» Er war mit zwei erstaunlich gelenkigen Sätzen<br />

bei Fabiou und hatte ihn an den Haaren gepackt.<br />

«Philomenus!», brüllte Frederi. Er war wieder aufgestanden.<br />

«Das war der Grund, nicht wahr?», keuchte Fabiou. «Deshalb<br />

habt Ihr ihn so gehasst, Onkel, stimmt’s? Ein mieser Protestant,<br />

der Eure Schwester geheiratet und damit die ganze Familie in<br />

Misskredit gebracht hat. Wie schön, dass Euch die Inquisition von<br />

diesem kleinen Problem befreit hat, was?»<br />

Philomenus stieß einen Fluch aus und ließ Fabious Haare los.<br />

«Ich hab’s dir gesagt, Frederi!», schrie er. «Immer hab ich’s gesagt,<br />

dass es so weit kommen würde! Aber du, du musstest diesem<br />

verfluchten Bengel seine Unarten ja durchgehen lassen! Seine ewige<br />

Neugierde und Schnüffelei! War doch klar, dass die alte Geschichte<br />

dabei irgendwann zu Tage kommt! Herausprügeln sollen<br />

hättest du die gottverdammte Neugierde aus diesem Jungen! Aber<br />

statt<strong>des</strong>sen fasst FrederiCristous kleinen Schatz natürlich stets mit<br />

Samthandschuhen an! Und das ist jetzt das Resultat! <strong>Die</strong> böse Saat<br />

<strong>des</strong> vermaledeiten Gespanns Bèufort-Avingou ist aufgegangen!<br />

Und wohin das führen wird, weißt du besser als ich!»<br />

Frederi lief mit großen Schritten auf Philomenus zu. «So re<strong>des</strong>t<br />

du nicht über Cristou und Pierre!», schrie er wütend.<br />

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