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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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<strong>Die</strong> Dame Castelblanc schrie auf, zum Teil, weil sie sich vor Entsetzen<br />

in den Finger gestochen hatte. «Du wirst aber doch nicht<br />

etwa auch… wie dein Vater…», stammelte sie atemlos, während<br />

sie nach ihrem Taschentüchlein fingerte, um es auf ihren blutenden<br />

Finger zu pressen.<br />

«Was? Protestanten verteidigen? Oh, nur wenn sie es nötig haben»,<br />

meinte Fabiou lächelnd.<br />

Ich hab’sgeahnt, sagte der Blick <strong>des</strong> Cavaliés. «Hast du eine Ahnung,<br />

worauf du dich da einlässt?», grummelte er. «Pontevès wird<br />

immer mächtiger in Ais. Ich weiß nicht, auf was wir da zusteuern,<br />

aber ich bezweifle, dass es wesentlich harmloser sein wird als 1545.<br />

Und den Ärger, den du ihm gemacht hast, wird er so schnell nicht<br />

vergessen.»<br />

«Ärger?», fragte Fabiou erstaunt.<br />

«Oh, in den letzten Tagen hat es im Parlament einiges an Unruhe<br />

gegeben. Ursache war wohl ein gewisses Flugblatt, das seit<br />

einiger Zeit kursiert. Ein Baroun de Jansoun, der wohl Anw ärter<br />

auf den Konsulposten war, ist überraschend nicht gewählt worden.<br />

Und dem Sazo de Goult haben offensichtlich einige Edlen nahegelegt,<br />

aus dem Parlament auszuscheiden. Und wenn man Philomenus<br />

Glauben schenken darf, hat es Duran d e Pontevès eine horrende<br />

Summe an Bestechungsgeldern gekostet, zu verhindern, dass sein<br />

eigener Stuhl ins Wackeln kam. Junge, es ist ein offenes Geheimnis<br />

in Ais, wer dieses Flugblatt in Umlaufgebracht hat. Und jetzt willst<br />

duauch noch Anwalt werden und dich von neuem mitdieser Bande<br />

anlegen! Hast du eigentlich nicht langsam mal genug davon, dein<br />

Leben aufs Spiel zu setzen?»<br />

Fabiou kippte seinen Stuhl zurück, dass er in halsbrecherischer<br />

Weise auf zwei Beinen balancierte. «So leid es mir tut – ich denke<br />

nicht, dass Ihr es schaffen werdet, mich davon abzubringen», sagte<br />

er grinsend.<br />

«Ja, genau das hat Pierre auch immer zu seinem Vater gesagt,<br />

wenn er seinen Willen durchsetzen wollte.» Der Cavalié tippte unwillig<br />

mit seiner Schreibfeder auf die Tischplatte. Neben ihm stieß<br />

Maria Anno einen Jauchzer aus und klatschte der Länge nach auf<br />

den Fußboden.<br />

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