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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Du musst meine Familie hier wegbringen. Wenn wir scheitern,<br />

wovon ich ausgehe, könnte es sein, dass sie in Gefahr gerät. Bring<br />

sie nach – du weißt schon, wohin.»<br />

Beatrix schüttelte den Kopf. «Ich werde mit euchgehen.»<br />

«Nein, das wirst du nicht!», sagte Frederi entschieden.<br />

Sie blinzelte. «Früher hättet ihr mich mitgenommen. Pierre hätte<br />

mich mitgenommen.»<br />

«Pierre ist tot», sagte Frederi brüsk, doch dann fügte er hinzu:<br />

«Beatrix, bitte! Jemand muss bei meiner Familie bleiben!»<br />

Einen Augenblick lang starrte Beatrix ihn stumm an. «In Ordnung»,<br />

sagte sie dann, drehte sich um und lief auf das Haus zu.<br />

«Bardou», schrie sie im Laufen, «spann die Kutsche an.»<br />

«Moment mal!» Onkel Philomenus sah mit offenem Mund von<br />

einem zum anderen. «Was soll denn das jetzt? Seid ihr verrückt<br />

geworden oder was?»<br />

Beatrix blieb lange genug stehen, um ihm einen bitterbösen Blick<br />

zu schenken. «Halt den Mund, Philo!», fauchte sie und v erschwand<br />

im Haus.<br />

«Frederi», sagte die Dame Castelblanc tonlos.<br />

Bardou stürzte los zur Scheune an der Einmündung der Carriero<br />

de Jouque, Jacque in den Stall. «Ich brauche ein frisches<br />

Pferd, Jacque!», brüllte der Cavalié. «Und ein Pferd für Fabiou und<br />

Trévigny!»<br />

«Na gut. Dann los.» Sébastien seufzte tief und leerte den Krug<br />

vollends.<br />

«Frederi», wimmerte die Dame Castelblanc.<br />

Jacque kam aus dem Stall gestürmt, drei frisch gesattelte Pferde<br />

hinter sich herziehend. Fabiou stand immer noch reglos auf dem<br />

Hof und blickte mit Kulleraugen auf den Degen in seiner Hand, bis<br />

Sébastien rief: «Fabiou, schnall dir diesen Degen um und komm<br />

endlich! Jesus, anders herum – der Degen gehört nach links, nicht<br />

nach rechts, wie willst du denn da ziehen?»<br />

Tante Beatrix kam aus dem Haus gestürzt. Sie hielt Frederi Jùli<br />

in den Armen. Er war in eine Decke gewickelt. Hinter ihr folgten<br />

Anno, die Zofe, und eine lamentierende <strong>Kinder</strong>frau mit einer plärrenden<br />

Maria Anno. Einen kurzen Augenblick blieb Beatrix vor<br />

Fabiou stehen, den sie unbehaglich ansah.<br />

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