04.11.2013 Aufrufe

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Crestin betrachtete ihn stirnrunzelnd. «Degrelho? Hector Degrelho,<br />

sagtet Ihr?», fragte Laballefraou vom Pult aus.<br />

«Ja, wieso?»<br />

«Ach, ich habe da in Austeliés Unterlagen gerade etwas gesehen<br />

…» Laballefraou wühlte sich durch die Papiere, um eines davon<br />

schließlich hervorzuziehen. «Da.»<br />

Fabiou war schneller beim Pult als Crestin, wesha lb er einen<br />

Blick auf das Papier werfen konnte, bevor Crestin es an sich nahm.<br />

Es war ein Brief, eine kurze Notiz nur, datiert auf den 12 . November<br />

1544. «Ich komme wie besprochen am 5 . Januar zu Euch, um<br />

alles weitere bezüglich <strong>des</strong> Testamentes zu klären. H. Degrelho.»<br />

«Ein Testament?», rief Fabiou. «Was für ein Testament denn?»<br />

Schrieb nichtauch Trostett von einem Testament?<br />

«Na, scheint so, als habe Degrelho etwas geerbt.» Laballefraou<br />

kratzte sich am Kopf. «Ich habe aber nichts weiteres in der Richtung<br />

entdeckt. War wahrscheinlich alles 1545 einsortiert.»<br />

Victor hatte erzählt, sein Großvater habe einen Teil seines Erbes<br />

dem älteren Sohn, Archimède, vermacht, um den ungezogenen<br />

jüngeren Sohn zu strafen. Sicher hatte er also ein Testament hinterlassen.<br />

Bei Austelié? Und was gab es da noch zu klären? War<br />

der gute Hector vielleicht doch mehr an materiellen Gütern interessiert,<br />

als Victor, sein großer Bewunderer, meinte? Wollte er das<br />

Testament, das seinen Bruder begünstigte, vielleicht anfechten?<br />

Oder es am Ende sogar verschwinden lassen?<br />

«Da wir bei ungelösten Rätseln sind», Crestin räusperte sich,<br />

«ich hätte da eines, das Ihr vielleicht aufklären könntet.»<br />

«Wasdenn?» Fabiou horchteauf.<br />

«Da.» Crestin griff ein Blatt Papier, das zuoberst auf seinem<br />

Tisch lag, und reichte es Fabiou. Fabiou betrachtete es erstaunt.<br />

Auch dieses ein Brief offensichtlich. Adressat der Notar Austelié.<br />

Autor Philomenus Breix, Senher d’Auban.<br />

«Verehrter Notar,<br />

hiermit versichere ich Euch, dass ich bereit bin, die Verpflichtung<br />

meines verstorbenen Schwagers gegenüber seinem Mandanten,<br />

Seigneur Beauchamps, zu erfüllen, der immerhin von hoher Geburt<br />

war, seinen Verfehlungen zu Lebzeiten zum Trotz. Meine<br />

Wenigkeit beziehungsweise meine Schwester werden mit Gottes<br />

499

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!