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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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Auch Loís sagte nichts. Nur seine Augen waren weit und dunkel<br />

auf Alexandre de Mergoult gerichtet. Sein Gesicht war noch bleichergeworden.<br />

Mergoult holte aus.<br />

Er wäre beinahe in den Matschgefallen, denn irgendetwas hatte<br />

das äußere Ende der Peitsche ergriffen und so ruckartig zurückgerissen,<br />

dass er auf dem weichen Untergrund das Gleichgewicht<br />

verlor. Keuchend und mit den Armen rudernd stolperte er herum.<br />

Direkt hinter ihm stand ein Pferd, und auf diesem saß, den Peitschenriemen<br />

mit der linken Hand gefasst und ein unverschämtes<br />

Grinsen auf dem Gesicht, Arnac de Couvencour. «Na, Mergoult»,<br />

meinte er spöttisch, «hast du mal wieder deinen gewalttätigen<br />

Tag?»<br />

Alexandre de Mergoult schnappte nach Luft. «Du … du…» Ihm<br />

fiel offensichtlich kein Kraftausdruck ein, der geeignet war, seine<br />

Verachtung gegenüber Couvencour ausreichend zu umschreiben,<br />

und er brüllte statt<strong>des</strong>sen: «<strong>Die</strong>ser dreckige Hund von einem<br />

<strong>Die</strong>ner wollte sich an Barouneto Cristino vergehen! Er gehört<br />

aufgehängt!»<br />

«Red keinen Unsinn, Mergoult», sagte Couvencour. «Schau dir<br />

den Jungen doch an. Er ist nicht gerade in der Verfassung, sich an<br />

irgendjemandem zu vergehen, meinst du nicht?»<br />

«Verdammt, ich habe es gesehen!», brüllte Mergoult.<br />

«Ach!», spöttelte Arnac, und zu Cristino gewandt, die starr neben<br />

St. Roque und Brieul stand, sagte er: «Cristino, hat der <strong>Die</strong>ner<br />

Euch irgendetwas zuleidegetan?»<br />

Cristinoantwortete nicht. Sie wurde rot.<br />

Arnac drehte sich zu ihr um. Seine Augen funkelten böse. «Cristino,<br />

ich habe Euch etwas gefragt!»<br />

«N… nein, ich… mein Pferd ist durchgegangen, und er hat es<br />

aufgehalten, und er wollte mich nach Hause bringen …» Sie murmeltediese<br />

Worte kaum hörbar.<br />

«Also, Mergoult?» Couvencour wandte sich wieder Alexandre<br />

zu.<br />

«Das ist mir scheißegal», fauchte dieser. Seine blitzenden Augen<br />

waren auf den Peitschenriemen geheftet, den Arnac noch immer<br />

mit der Linken umklammert hielt. «<strong>Die</strong>ser <strong>Die</strong>ner ist frech und<br />

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