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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Fabiou», sagte eine Stimme, als er durch die Tür trat. Es war<br />

FrederiJùli. Er saß auf dem Boden neben der Tür. Sein Gesicht war<br />

von Schatten überlagert.<br />

«Hast du… gelauscht?», fragte Fabiou entsetzt.<br />

Frederi Jùli antwortete nicht. Er stützte das Kinn auf die Knie.<br />

«Ich will mit nach Arle», sagte er.<br />

«Das geht nicht!» Fabiou schüttelte heftig den Kopf.<br />

«Ich will aber. Ich will! Sonst sag ich’s!»<br />

«Dann sag es. Ich nehme dich nicht mit.»<br />

FrederiJùli starrte stumm auf den Fußboden. «Fabiou?»<br />

«Ja?»<br />

«Ich fand’s nicht lustig, Fabiou, wo sie die Hexe aufgehängt haben.<br />

Ich fand’s echt nicht lustig.»<br />

Fabiou seufzte. Was war das eigentlich für eine beschissene Welt,<br />

in der sie lebten?<br />

***<br />

<strong>Die</strong> Tore öffneten bei Sonnenaufgang, aber Fabiou war bereits eine<br />

Stunde vorher wach. Als sich der erste Streifen fahles Grau am<br />

Horizont abzeichnete, schlüpfte er aus dem Bett, zog sich an und<br />

zerrte das Bündel hervor, das er im Schrank deponiert hatte. Es<br />

enthielt ein Brot und eine Feldflasche mit Wasser als Wegzehrung,<br />

ein Küchenmesser sowie dasgesamte Geld, das Frederi ihm für diesen<br />

Monat gegeben hatte. Er hoffte sehr, dass das reichen würde.<br />

Der Torschließer schlief in seiner Kammer, als Fabiou an ihm<br />

vorbeischlich und vorsichtig die Tür aufdrückte. Sie quietschte<br />

etwas, und erschrocken hielt er inne und lauschte, doch im Haus<br />

blieb alles ruhig.<br />

Er schlich in den Stall. Der Falbe schnaubte, als er ihn erkannte.<br />

Fabiou sattelte ihn im Dunkeln, um sich ja nicht zu verraten,<br />

zäumte ihn auf und führte ihn auf dem Hof hinaus.<br />

Er erstarrte. Eine dunkle Gestalt war hinter ihn getreten.<br />

Fabiou riss das Küchenmesser aus dem Bündel. «Stehenbleiben!»,<br />

zischteer.<br />

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