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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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sen hatte. «Los, mitkommen!», brüllte Alexandre, während er ihn<br />

durch die Tür <strong>des</strong> Wohngebäu<strong>des</strong> zog, die Treppe hinauf. Er versuchte,<br />

sich loszureißen, sich wenigstens umzudrehen, um einen<br />

letzten Blick auf Loís zu werfen, doch aus diesem Griff gab es kein<br />

Entkommen, er wurde die steinerne Wendeltreppe hinaufgezerrt,<br />

ungeachtet der Tatsache, dass er mehrfach stolperte und sich die<br />

Schienbeine an den Kanten der Stufen aufschlug, und über eine<br />

Schwelle in einen Wohnraum gestoßen. Er ist wahnsinnig, dieser<br />

Mergoult ist komplett wahnsinnig, dachte er, als er auf einen Läufer<br />

fiel und mit ihm über den Fußboden schlitterte, bis er am Sims<br />

einesoffenen Kamins zum Stillstand kam. Wennsein Vater in diesem<br />

Alter genauso war, braucht man sich nicht zu wundern, dass<br />

er ein paar Jahre später ein paar tausend Waldenser hat umbringen<br />

lassen!<br />

«Vater!», schrie Alexandre de Mergoult.<br />

Es war das erste Mal, dass Fabiou hörte, wie er ihn so nannte.<br />

Am anderen Ende <strong>des</strong> Raumes wurde ein Vorhang beiseitegeschoben,<br />

und in den Raum trat Jean Maynier, der Baroun d’Oppède.<br />

Fabiou stolperte auf die Füße. Es gab mittlerweile keine Stelle an<br />

seinem Körper mehr, die ihm nicht wehtat.<br />

Oppède sah mit hochgezogenen Augenbrauen von dem zerschrammten<br />

Fabiou zu seinem Sohn, der mit verschränkten Armen<br />

am Türrahmen lehnte, und fragte: «Was ist denn hier los?»<br />

«Heute Nachmittag hat so ein unverschämter Pferdeknecht, der<br />

mir schon ein paar mal Ärger gemacht hat, meinen Bruder zusammengeschlagen»,<br />

stieß Mergoult zwischen zusammengepressten<br />

Zähnen hervor. «Ich habeden Kerl zum Tode verurteilt. Und dieser<br />

Bengel möchte sich <strong>des</strong>halb beschweren.»<br />

«Jean hat angefangen!», schrie Fabiou wütend. «Loís hat mich<br />

nur verteidigt, als Jean mich angegriffen hat. Und selbst wenn er<br />

schuldig wäre, hätte er Anspruch auf eine ordentliche Gerichtsverhandlung!<br />

In diesem Land gibt es schließlich Gesetze! Sollte man<br />

zumin<strong>des</strong>t meinen!»<br />

Mayniers dunkle Augen waren reglos auf Fabiougerichtet. «Wer<br />

ist dieser Lümmel, Alexandre?», fragte er unbeeindruckt.<br />

«Der kleine Castelblanc», sagte Alexandre höhnisch.<br />

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