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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Ob Ihr verletzt seid.» Vascarvié wies auf ihr verschmutztes<br />

Kleid. «All das Blut …»<br />

Cristino starrte ihn benommen an, ohne zu bemerken, dass Fabiou<br />

ihr hinter Vascarviés Rücken zuwinkte und eindringlich den<br />

Kopf schüttelte. «N-nein», sagte sie, «das ist nicht mein Blut, das<br />

ist …» Sie brach ab. Sie war kreidebleich geworden.<br />

«Nun, wessen Blut ist es dann, wenn nicht das Eure?», fragte er.<br />

Cristino sah hilfesuchend zu Fabiou hinüber, der fortfuhr, ihr<br />

hastige, aber leider unverständliche Zeichen zu machen. «Das ist …<br />

das ist Mutter Consolatorias Blut», stammelte sie. «Sie … starb in<br />

meinen Armen.»<br />

«Ah. So war das,ja?» Vascarviés Blick ging zu Frederi de Castelblancund<br />

verharrteauf <strong>des</strong>sen blutdurchtränktem Wams. «Und in<br />

Euren Armen ist sie auch gestorben, oder was?»<br />

«Das ist das Blut eines jener verräterischen Landsknechte», meinte<br />

Frederi ohne mit der Wimper zu zucken und zeigte auf einen der<br />

beiden Toten in der Mitte <strong>des</strong> Raumes. «Er ist sterbendgegen mich<br />

gefallen.»<br />

Misstrauischging Vascarviés Blick in die Runde. Estève de Mergoult<br />

nickte. Der Buous und der Bonieus nickten. Fabiou nickte, als<br />

habe er einen epileptischen Anfall. Victor starrte mit leeren Augen<br />

ins Nichts. Er nickteebenfalls.<br />

«So. Ähm… nun ja. Das Parlament wird die Vorgänge untersuchen»,<br />

meinte Vascarvié. Er wirkte nur mäßig überzeugt.<br />

«Was wird jetzt aus den Anklagen gegen Arnac de Couvencour<br />

und den jungen Nicoulau?», fragte Fabiou. «Ich meine, ihre Unschuld<br />

ist doch jetzt bewiesen.»<br />

«Unschuld?» Vascarvié sah verständnislos drein. «Sie haben<br />

die Morde nicht begangen, das mag sein. Aber das ändert ja wohl<br />

nichts daran, dass der eine ein Ketzer und der andere ein Mitglied<br />

einer berüchtigten Räuberbande ist. – Euch geht es wirklich gut,<br />

Barouneto?»<br />

Cristino nickte. «Mir geht es gut, wirklich.»<br />

«Nun… dann bleibt für uns ja nicht mehr viel zu tun. Meine<br />

Herren, ich bitte Euch, Euch in den nächsten Tagen in Aix in<br />

meinem Amt einzufinden, zur Protokollierung der Zeugenaussagen<br />

… Viguié, Ihr kümmert Euch um die sterblichen Überreste<br />

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