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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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uhen, solange seine Nichten noch am Leben sind und ihm sein<br />

Erbe streitig machen können. Er wird weiterhin alles daran setzen,<br />

Cristino und Louise zu töten.»<br />

«Das wird er nicht tun», sagte Crestin ruhig. «Er wird diese Gegend<br />

noch heute verlassen und nicht mehr zurückkehren, verlasst<br />

Euch darauf. Er hat keine andere Wahl, denn Vascarvié wird ihn<br />

<strong>des</strong> Mor<strong>des</strong> anklagen.»<br />

«Und wie lange wird es dauern, bis Maynier ihn überzeugt hat,<br />

diese Klage zurückzuziehen?», fragte Frederi bitter.<br />

«Ihr vergesst diesen königlichen Beamten, Corbeille oder wie er<br />

heißt», widersprach Crestin. «Er schien ein großes Interesse an der<br />

Geschichte zu hegen. Maynier wird überzeugt sein, dass Paris ihm<br />

in dieser Angelegenheit auf die Finger sieht. Und nicht nur Paris.<br />

Was denkt Ihr, wie sein Freund, der Bischof, reagieren wird, wenn<br />

er erfährt, dass ein enger Vertrauter Mayniers eine Nonne auf dem<br />

Gewissen hat?»<br />

Einen Moment lang herrschte erstarrtes Schweigen. Dann<br />

flüsterte Frederi: «Mein Gott, warum hat sie nicht auf michgehört?<br />

Warum nur ist sie nicht hier geblieben?»<br />

Cristino blinzelte, Tränen glänzten in ihren Augen. «Es ist meine<br />

Schuld», sagte sie leise. «Sie ist nur meinetwegen nach Santo<br />

Anno dis Aupilho gekommen.»<br />

«Nein, Cristino, da irrst du dich.» Rouland de Couvencour hatte<br />

den Kopf gehoben, und es sah ganz so aus, als ob auch er nun mit<br />

den Tränen kämpfte. «Sie ist nicht deinetwegen gekommen. Sie<br />

kam unseretwegen.»<br />

«Nun…», Crestin räusperte sich etwas betreten, «auf jeden Fall<br />

hat Archimède Degrelho sich spätestens mit dem Mord an der Ordensschwester<br />

derart in Misskreditgebracht, dass Maynier es nicht<br />

mehr wagen wird, seine Hand über ihn zu halten. Er wird Archimède<br />

Degrelho ganz im Gegenteil mit großem Eifer verfolgen,<br />

schon um jeden Verdacht auszuräumen, ihn jemals unterstützt<br />

zu haben. Natürlich wird er Degrelho insgeheim bei seiner Flucht<br />

behilflich sein, denn nichts käme ihm ungelegener, als dass Degrelho<br />

gefasst würde – schließlich könnte der am Ende Mayniers Mitschuld<br />

an den Morden preisgeben. Und aus dem gleichen Grund<br />

wird Maynier auch Euch» – er nickte Couvencour und Fabiou zu<br />

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