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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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aufgestellten Truppen in der Zeit vom 16 . zum 21 . April nicht nur<br />

gelungen sei, die waldensischen Rebellenbanden zu Merindou, La<br />

Costo und einigen anderen Orten vernichtend zu schlagen und die<br />

böswilligen Ketzer letztlich ihrer gerechten Strafe zuzuführen,<br />

man sei auf Wunsch <strong>des</strong> päpstlichen Vizelegaten auch vor Cabriero<br />

gezogen, wo sich der abscheuliche Ketzerführer Marron mit seinen<br />

Truppen verschanzt habe, welches man nach eintägiger Kanonade<br />

schließlich genommen und von der ketzerischen Pest gereinigt<br />

habe. Desweiteren, so der Stadtschreiber, sei am 24 . April ein Beschluss<br />

<strong>des</strong> Parlaments verkündet worden, der jedem unter Strafe<br />

der Konfiszierung seines Besitzes verbot, flüchtige Ketzer aufzunehmen,<br />

mit Nahrung zu versorgen oder ihnen in anderer Weise<br />

Hilfe zukommen zu lassen. Aufgegriffene Ketzer seien gefangen<br />

zu setzen und ihre Familien <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> zu verweisen. Ende der<br />

Geschichte von Merindou. Und nahtlos ging der Schreiber zum 10 .<br />

Mai über und zu der schrecklichen Bluttat im Wald vor Seloun.<br />

In den folgenden Abschnitten kam die Liebe <strong>des</strong> Stadtschreibers<br />

zum Detail wieder voll zur Geltung. In allen Einzelheiten<br />

schilderte er den grausigen Mord an Hector Degrelho, seiner Frau,<br />

seinem Sohn und einem Großteil seiner Bediensteten, wie ihn ein<br />

überlebender <strong>Die</strong>ner geschildert hatte. Offenbar war die Familie in<br />

Ais gewesen und hatte die Stadt am Morgen <strong>des</strong> 10 . Mai in Richtung<br />

Arle verlassen. In einem Waldstück unweit Seloun waren sie<br />

dann von einem min<strong>des</strong>tens zwanzig Mann zählenden Trupp der<br />

Räuberbande überfallen worden, diejeden niedermetzelten, <strong>des</strong>sen<br />

sie habhaft werden konnten. Der Senher d’Astain selbst leistete ihnen<br />

erbitterten Widerstand, doch da seine <strong>Die</strong>ner im Kampf unerfahren<br />

waren, konnte er der Übermacht nicht lange standhalten<br />

und wurde von den Mordbuden erschlagen, die daraufhin auch<br />

seine Frau und seinen Sohn, einen Knaben von sieben Jahren, gnadenlos<br />

abschlachteten. Nur dem beherzten Eingreifen <strong>des</strong> älteren<br />

Degrelho, Archimède, war es zu verdanken, dass wenigstens die<br />

Töchter der Familie aus dem Inferno gerettet werden konnten. So<br />

viel zur Zuverlässigkeit <strong>des</strong> Berichtes der Carcisten – St. Roque<br />

hatte schließlich behauptet, vier <strong>Kinder</strong> Degrelhos seien bei dem<br />

Überfall ums Leben gekommen!<br />

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