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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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Crestin sah, wie Fabiou den Mund öffnete und warf ihm einen<br />

finsteren Blick zu, der den Jungen erstaunlicherweise in der Tat<br />

zum Schweigen brachte. «Hatten wir uns nicht darauf geeinigt,<br />

dass ich die Untersuchungen vor Ort führe?», sagte er gereizt zu<br />

Vascarvié.<br />

«Nun, Ihr werdet zugeben, dass die Umstände hier etwas delikat<br />

sind.» Vascarvié betrachtete Crestin in etwa mit der Hochachtun g,<br />

die man einer Kakerlake entgegenbringt. «Immerhin ist das Mordopfer<br />

diesmal eine Frau, eine Adlige, Tochter eines angesehenen<br />

Bürgers unserer Stadt und, was die Angelegenheit besonders heikel<br />

macht, ein unschuldiges, jungfräuliches, ehrbares Mädchen.<br />

Ich denke nicht, dass das eine Situation ist, der Ihr als Ermittler<br />

genügt.»<br />

Er hätte dies wohl besser nicht gesagt, denn in diesem Moment<br />

brach Catarino in schrilles Gekicher aus. Indignierte Blicke von<br />

allen Seiten trafen sie. «Könntest du mir verraten, worüber du<br />

lachst?», fragte Frederi verärgert.<br />

Catarino lief rot an vor Lachen. «Alessia ein jungfräuliches, ehrbares<br />

Mädchen – eher ist die Poitiers eine Nonne!», gluckste sie.<br />

«<strong>Die</strong> hatte doch an jedem Finger einen anderen Liebhaber!»<br />

«Catarino!», fauchte Frederi. <strong>Die</strong> Blicke ringsum waren betreten<br />

bis entrüstet. Catarino sackte gegen den Sessel. Sie krümmte sich<br />

vor Lachen. «Catarino es reicht!», schrie der Cavalié. «Dein Verhalten<br />

ist niederträchtig und zutiefst schockierend!» Das Lachen brach<br />

ab und machte einem bösen Grinsen auf Catarinos Gesicht Platz.<br />

Sie betrachtete Frederi aus schillernden Augen.<br />

«Also noch einmal.» Vascarvié hatte offensichtlich beschlossen,<br />

Catarino ebenso zu ignorieren wie Crestin und lieber mit seinem<br />

Verhör fortzufahren. «Barouneto, Ihr habt also den Saal verlassen,<br />

um zu Demesle de Sault zu gehen. Darf ich fragen, warum?»<br />

Cristino warf einen unsicheren Blick in Richtung ihrer Schwester.<br />

«Ich…ich wollte mit ihr reden, mehr nicht.»<br />

«Und dann auf dem Gang begegnete Euch der Mörder.»<br />

«Nein, nicht direkt… er ist mir nicht begegnet», widersprach<br />

Cristino. «Er war plötzlich hinter mir und hat mich gepackt. Und<br />

dann hielt er ein Messer gegen meine Kehle und wollte mich<br />

umbringen.»<br />

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