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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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Haus, als sei ihr heute Nacht im Traum der Erzengel Gabriel erschienen,<br />

und hätte höchstwahrscheinlich nicht einmal bemerkt,<br />

wenn das gesamte Parlament im Studierzimmergesessen hätte.<br />

Nachdem Fabiou und Sébastien ihren Bericht über die Ereignisse<br />

der vergangenen Tage abgeliefert hatten, war es ziemlich still in<br />

der Runde. Schließlich ergriff Victor das Wort. «Fabiou, glaub mir,<br />

ich habe niemandem davon erzählt, dass Cristino u nd Mer goult<br />

einen Ausflug machen wollten. Das heißt, gut, es könnte sein,<br />

dass ich meinem <strong>Die</strong>ner davon erzählt habe, aber sonst wirklich<br />

niemandem!»<br />

«Der <strong>Die</strong>ner? Und wenn der geredet hat?», fragte Sébastien<br />

nachdenklich.<br />

«Brouche? Das kann nichtsein. Er ist meinem Vater absolut treu<br />

ergeben. Er würde nie etwas weitererzählen, was ihm anvertrau t<br />

wurde.»<br />

«Nun, vielleicht hielt er es einfach für harmlos, darüber zu reden»,<br />

meinte Bruder Antonius.<br />

«Er würde überhaupt nichts weitererzählen, was ein Mitglied<br />

meiner Familie in seiner Gegenwart gesagt hat!», erklärte Victor<br />

vehement.<br />

Fabiou nagte an seinem Daumennagel herum. «<strong>Die</strong> Bruderschaft»,<br />

murmelte er. «Alles steht und fällt mit der Bruderschaft.»<br />

Er starrte mit leeren Augen auf die Bücherwand. «Irgendetwas hatten<br />

sie damals vor. Etwas, was einigen sehr mächtigen Leuten ein<br />

Dorn im Auge war. Und in dieser Situation wurden sie von einem<br />

aus ihrer Mitte verraten und daraufhin von ihren Gegnern beseitigt.<br />

Ja. So muss es gewesen sein.»<br />

Bruder Antonius nickte langsam. «Und Trostett wusste um den<br />

Verrat und hat es unterlassen, die Bruderschaft zu warnen. Solange<br />

sie stark waren, war er an ihnen als Verbündete interessiert gewesen,<br />

doch jetzt, nach ihrer Enttarnung, hatten sie keinen Nutzen<br />

mehr für ihn. Also hat er sie hängen lassen und somit dem sicheren<br />

Tod ausgeliefert. Und dann, dreizehn Jahre später, packte ihn das<br />

schlechte Gewissen und er kehrte hierher zurück. Man sagt, dass<br />

es einen Verbrecher immer an den Schauplatz seines Verbrechens<br />

zurück zieht.»<br />

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