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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Benehmt euch, oder ich sage es eurem Vater!», schimpfte die<br />

Dame.<br />

Draußen reichte Loís Fabiou die Zügel seines Pfer<strong>des</strong>. Es war<br />

ein Falbe; nicht ganz so elegant wie der Hengst seines Vaters, aber<br />

durchaus ein ansehnliches Tier. Frederi deCastelblanc warf ihm<br />

einen fragenden Blick aus seiner Höhe zu. «Du kannst auch in<br />

der Kutsche mitfahren, mein Junge», meinte er. «Es ist ein weiter<br />

Ritt.»<br />

«Danke, Vater. Ich denke, ich schaffe das schon.» Hält er mich<br />

für ein Wickelkind, oder was? Ich bin fünfzehn! In dem Alter ziehen<br />

andere schon in den Krieg!<br />

«Nun, wie du meinst.» Frederi lächelte wohlwollend. Fabiou<br />

wandte sich ab und verdrehte die Augen.<br />

Und der Herr von Castelblanc drückte seinem Tier die Sporen in<br />

die Seite, und das Pferd setzte sich in Bewegung, trabte zur Spitze<br />

<strong>des</strong> Zuges. <strong>Die</strong> verbliebenen <strong>Die</strong>ner sprangen auf, Loís rannte zur<br />

Kutsche vor und schwang sich neben seinem Vater auf den Bock.<br />

Vor dem Haus standen Jannou Peretz und Barbro, die a lte Küchen -<br />

magd, die in ihrer Abwesenheit auf Castelblanc die Stellung halten<br />

würden, und winkten ihnen zum Abschied zu. <strong>Die</strong> alte Barbro<br />

heulte. Sie hasste Abschiede. Zumal Beata, die andere Küchenmagd,<br />

ihre Tochter war.<br />

Bardou, der Kutscher, gab den Pferden die Zügel, und mit einem<br />

Ruck, der die Insassen gegen die Lehne warf, zogen sie an. Der<br />

Tross setzte sich in Bewegung. Catarino, die in der Tat den Platz<br />

am Fenster erobert hatte, lehnte sich nach draußen und winkte mit<br />

beiden Armen. « Au r evoir, r Castelblanc, au r evoir, r Jannou, au revoir,<br />

Barbro! Ais, wir kommen!»<br />

«Dein Benehmen ist eines Edelfräuleins nicht würdig, meine<br />

Liebe», erklärte ihr die Mutter zum min<strong>des</strong>tens tausendsten Mal,<br />

während der Wagen die Auffahrt zur Burg herunterfuhr, «und<br />

kein Mann will eine Frau, die ungestüm und vorlaut ist. Wenn du<br />

eine gute Partie machen willst, musst du sanft, freundlich und bescheiden<br />

sein.»<br />

Fabious Falbe fiel in einen leichten Trab, während er dem Tross<br />

folgte, der in die Straße einbog, die zur Ebene hinab führte. Durch<br />

die Bäume schimmerte das Grün der Felder und das Blau <strong>des</strong> Vau-<br />

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