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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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wurde beauftragt, zur Unterstützung dieser regulären Truppen<br />

Männer aufzubringen, und sammelte ein wahres Heer aus zweifelhaften<br />

Subjekten um sich, bestehend aus Abenteurern, Söldnern<br />

und Raubgesindel, die weder die Loyalität zum König noch die Liebe<br />

zu Recht und Gesetz und schon gar nicht der wahre Glaube in<br />

seine Reihen trieb, sondern einzig und allein die Gier nach Beute,<br />

Frauen und Blut. <strong>Die</strong>se Armee aus Plünderern und Mördern wa r es,<br />

dieam 16 . April 1545 auf den Lubéron losgelassen werden sollte.»<br />

Fabiou dachte an Frederi, auf der Straße nach Menerbo. Gut katholisch<br />

Menerbo. Wenn die Hartherzigkeit einen Namen hätte,<br />

wäre er Jean Maynier.<br />

«Am Sonntag von Quasimodo, dem 12 . April 1545, rief Maynier<br />

d’Oppède das Parlament zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen.<br />

In jener Sitzung verlangte der königliche Advokat Guérin<br />

in Übereinkunft mit dem Ersten Präsidenten Maynier die umgehende<br />

Umsetzung <strong>des</strong> Arrêt de Mérindol sowie die Abordnung<br />

von Kommissaren, die mit der Ausführung <strong>des</strong> Arrêt sowie der<br />

Befehlsgewalt über die Truppen betraut werden sollten. Daneben<br />

forderte er besagten Ersten Präsidenten auf, in seiner Eigenschaft<br />

als stellvertretender Gouverneur den Oberbefehl über die geplante<br />

Aktion zu übernehmen, eine Aufforderung, der Maynier natürlich<br />

prompt nachkam. Drei Kommissare wurden daraufhin vom Parlament<br />

bestellt: Seigneur de la Font, zufälligerweise Zweiter Präsident<br />

<strong>des</strong>selben, sowie Monsieur Bernard de Badet und Monsieur<br />

Honoré de Tributiis. Und so fiel in den Abendstunden jenes Tages<br />

das Beil, das so lange über den Waldenserngeschwebt hatte.»<br />

Quasimodo. Quasimodo war der 12 . April 1545. Ein To<strong>des</strong>urteil<br />

an Quasimodo, eines zwei Tage später. Eine Gruppe von Edelleuten<br />

im Schutz einer Pinie. Du bist auch dabei gewesen, Philo, hatte<br />

der Jansoun gesagt, da am 14. April, als es entschieden wurde. Ein<br />

heimliches Treffen im Hôtel Maynier an einem <strong>Die</strong>nstagabend.<br />

Wer war sonst noch dort gewesen, außer Onkel Philomenus, außer<br />

Gaspard de Jansoun und seinem Bruder, außer dem Sazo de Goult,<br />

außer St. Roque, Faucoun und Bossard und Jean Maynier d’Oppède<br />

selbst? Duran de Pontevès? Oder war er nur ein unbeteiligter Mitwisser?<br />

De la Font, Mayniers treuer Steigbügelhalter? Corbeille?<br />

Oder sagte er die Wahrheit, wenn er behauptete, dass er nichts mit<br />

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