04.11.2013 Aufrufe

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Land gebracht hatte. Im Grunde war das nicht einmalgelogen. Frederis<br />

Worte auf der Straße nach Menerbo. Ich habe Cristou nicht<br />

auf dem Totenbett versprochen, mich seiner <strong>Kinder</strong> anzunehmen,<br />

um sie jetzt an Mayniers Bastard zu verheiraten. Gott, jetzt verstand<br />

er, warum sie alle Maynier so hassten.<br />

Catarino hatte sich hingesetzt und die Arme um ihre Knie geschlungen.<br />

«Wie ist er gestorben?», flüsterte sie.<br />

<strong>Die</strong> Großmutter seufzte wieder. «Er hat sich das Leben genommen»,<br />

antwortete sie. «Im Gefängnis. Mit Gift, haben sie gesagt.<br />

Ich weiß nicht, wo er es herhatte. Vielleicht hatte er es von vorneherein<br />

bei sich, für den Fall, dass genau das passiert.»<br />

Catarino legte die Stirn auf ihre Knie und begann wieder zu weinen.<br />

Oma Felicitas legte den Arm um sie. «Es war doch besser so»,<br />

meinte sie. «Sie hätten ihn zweifellos hingerichtet. Und wer weiß,<br />

was sie ihm vorher noch alles angetan hätten.»<br />

«Dann hat Frederi gelogen», murmelte Fabiou vom Fenster.<br />

«Wieso?», fragte seine Großmutter erstaunt.<br />

«Er hat gesagt, er wäre dabei gewesen, als Vater starb», erklärte<br />

Fabiou wütend.<br />

«Das stimmt und stimmt nicht», sagte Oma Felicitas. «Er hat<br />

Cristou mehrmals im Gefängnis besucht. Er war überhaupt der<br />

Einzige, den sie zu ihm gelassen haben.»<br />

«Weil er so gut katholisch war, ja?», fragte Catarino provokativ.<br />

«Ich vermute es. Frederi war zwar nicht direkt dabei, als euer<br />

Vater starb, aber am Abend vorher hat er ihn noch besucht. Und<br />

offenbar hat er eurem Vater dort versprochen, sich um euch zu<br />

kümmern.»<br />

«Hat er ihm auch versprochen, sich um seine Frau zu kümmern?»<br />

CatarinosStimme war beißend.<br />

«Gewiss», antwortete ihre Großmutter trocken.<br />

«Er hat aber sicher nicht gemeint, dass er sie gleich heiraten<br />

soll!», schimpfte Catarino.<br />

«Oh, Catarino, das war das Beste, was er machen konnte. Wie<br />

sonst hätte er sich eurer annehmen können? Wie sonst hätte eure<br />

Mutter zurechtkommen sollen, als Witwe, noch dazu als Witwe<br />

eines Protestanten? Ihr verdankt Frederi sehr viel. Und Senher<br />

Servan.»<br />

721

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!