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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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simsalabim. Ha!» Er hatte in rascher Folge einige Karten aus dem<br />

Stapel gezogen und auf den Boden vor seinen Füßen geworfen.<br />

«Welch erstaunliche Fügung! <strong>Die</strong> vier Könige!», rief er aus. «Der<br />

König der Schwerter, der König der Kelche, der König der Münzen<br />

und der König der Stäbe. Sie sind es, ihr Wettstreit ist es, der die<br />

Welt in Atem hält. Da – Ihr seht, wie sie in Konstellation zueinander<br />

stehen. Das Kreuz. Der Längsbalken – oben der König der<br />

Kelche, unten der König der Stäbe, sie bilden ein Paar. Und hier der<br />

Querbalken, der König der Schwerter zur Linken, der König der<br />

Münzen zur Rechten. Eigenartig, nicht wahr?»<br />

Oh ja, sehr eigenartig, dass er rein zufällig vier Königskarten<br />

aus dem Stapel zieht, dachte Fabiou und verdrehte die Augen. Himmel,<br />

zog der eine Schau ab!<br />

«Was bedeutet das?» Catarino war dagegen restlos fasziniert.<br />

Hannes hob den Kopf und schenkte ihr einen glühenden Blick aus<br />

den Bernsteinaugen. «Kampf!», flüsterte er. Seine Augen bohrten<br />

sich in die Catarinos. «Kampf auf Leben und Tod. Ein Krieg ist entbrannt<br />

zwischen den beiden Königspaaren.»<br />

«Hach, ist das aufregend!», hauchte Catarino.<br />

«Ach, und worum geht es in dem Krieg?», fragte Fabiou entnervt.<br />

«<strong>Die</strong> Reichskrone? <strong>Die</strong> Ehre Frankreichs? Oder was?»<br />

«Worum es geht?» Der junge Gaukler lächelte. «Um dasselbe<br />

wie immer. Geld. Macht. Reichtum. Einfluss. Besitz. Der wahre<br />

Grund je<strong>des</strong> Krieges.» Er tippte mit der Spitze <strong>des</strong> Zeigefingers auf<br />

die Karte zur Linken. «Der König der Schwerter. Er ist stark. Armeen<br />

gehorchen seinem Befehl, ein Wort von ihm entscheidet über<br />

Leben und Sterben. Und doch ist seine Herrschaft nicht unangefochten.<br />

Ihm entgegen stehen sie!» Er wies auf den Längsbalken<br />

<strong>des</strong> Kreuzes mit dem König der Kelche und dem König der Stäbe.<br />

«Zwei Könige, edel von Gesinnung und hoch von Mut.»<br />

«Wer ist denn der König der Schwerter?», fragte Frederi neugierig.<br />

«Der König von Frankreich oder was?»<br />

«Pssst!», zischte Hannes verärgert. «Ihr stört die mystische<br />

Aura.» Er legte den Kopf schief, wie um zu lauschen, dann flüsterte<br />

er: «Der König der Stäbe. Er hat nichts und er ist nichts, aber<br />

hinter ihm steht die Macht der Unzählbaren. Und der König der<br />

Kelche …»<br />

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