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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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che zu üben. Anders kann ich es mir nicht erklären. Von Cristino<br />

kann er nicht gewusst haben, also scheidet aus, dass er diesen Teil<br />

der Entwicklung vorhergesehen hat.»<br />

«Fabiou, deine Argumentation in Ehren, aber in diesem Punkt<br />

hast du unrecht», sagte Cristino. Frederi wollte aus alter Gewohnheit<br />

den Mund öffnen, um sie zurechtzuweisen, zumal einige der<br />

anwesenden Edelleute missbilligend die Stirn runzelten – ein Mädchen<br />

widerspricht nicht so frech, und schon gar nicht in der Gegenwart<br />

von Herren –, doch dann seufzte er nur erschöpft und ließ sie<br />

gewähren. «Denk an Trostetts Schreiben», fuhr seine St ieftochter<br />

fort. «<strong>Die</strong> Geschichte vom heiligen Michael, das Opferlamm…<br />

Trostett hat nicht logisch gedacht wie du! Trostett hat alles, was er<br />

tat, rein unter dem Aspekt seiner Versündigung gesehen! Er hat<br />

sich geopfert, um Gott dazu zu bewegen, die Mörder zu bestrafen.<br />

Er hat nicht einkalkuliert, dass Arnac durch Onkel Archimè<strong>des</strong><br />

Handlungen zur Rache bewegt wird. Er war schlichtweg davon<br />

überzeugt, dass Arnac der Rächer ist und dass seine Sühne erforderlich<br />

ist, damit Gott diesen Rächer auf den Weg schickt!»<br />

«Also war er doch ein Irrer! Ich hab’s doch von Anfang an gesagt!»,<br />

murmelte Catarino zufrieden.<br />

«Archimède Degrelho schmiedete also erneut Pläne, sich seiner<br />

Nichte zu entledigen», fuhr Fabiou nun mit seiner Argumentation<br />

fort. «Doch das Schicksal wollte es, dass gleich zwei seiner<br />

Mordanschläge vereitelt wurden. Also beschloss er, Cristino und<br />

möglichst auch mich an einen Ort bringen zu lassen, wo er vor<br />

unseren fleißigen Schutzengeln sicher war. Sein einziges Problem<br />

war Frederi de Castelblanc. Ich nehme an, dass Archimède aus dem<br />

Verhalten <strong>des</strong> Cavaliés schloss, dass dieser wusste oder zumin<strong>des</strong>t<br />

ahnte, dass er der Mörder der Familie Degrelho war. Also lockte er<br />

Frederidurch einen Vorwand nach Arle.»<br />

«Er benutzte eines unserer alten Losungsworte. Der Brief war<br />

nicht unterzeichnet, es stand nur drin, dass ich sofort nach Arle<br />

kommen müsse», erklärte Frederi. «Ich dachte, er sei von Rouland<br />

oder Madeleine Carbrai oder vielleicht … sogar von Philippe. Aber<br />

in Arle erschien dann niemand am Treffpunkt.»<br />

«Und inzwischen war Cristino bereits auf dem Weg nach Santo<br />

Anno dis Aupiho», ergänzte Fabiou. «Archimède Degrelho hatte<br />

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