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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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Bändern geschmückten Raum. «Siehst du jemand, den wir kennen?»,<br />

fragte sie.<br />

Cristino schüttelte den Kopf. Sie war nur halb bei der Sache. Zu<br />

dem Drücken an ihren Zehen war auf den wenigen Schritten herauf<br />

in den Festsaal ein unangenehmes Reiben an den Fersen hinzugekommen,<br />

und sie war inzwischen ausgesprochen beunruhigt.<br />

«Da!» Catarino, die auf den Zehenspitzen balancierte, stieß einen<br />

erfreuten Schrei aus. «Da sind die Buous!»<br />

In der Tat, nur wenige Schritte von ihnen entfernt stand eine<br />

Gruppejunger Männer um ein Mädchen in Catarinos und Cristinos<br />

Alter herum, ein attraktives junges Ding mit seidigem schwarzen<br />

Haar, das sich kühn um ihren schlanken Hals schwang, gekleidet<br />

in ein samtblaues Kleid mit einem Ausschnitt, der makellos weiße<br />

Haut und deutlich mehr als den Ansatz ihrer vollen Brust sehen<br />

ließ. Man musste sich nicht mit Geometrie und Optik auskennen,<br />

um festzustellen, dass die Blicke derjungen Herren nicht gerade an<br />

ihren Lippen hingen.<br />

<strong>Die</strong> Dame Castelblanc war zu intensiv damit beschäftigt, die<br />

Estranc zu umgarnen, als dass sie daneben noch irgendetwas hätte<br />

wahrnehmen können. Catarino packte die Gelegenheit beim<br />

Schopf und Cristino am Handgelenk und zog sie hinter sich her,<br />

auf die Gruppe zu. «So viele hübsche Jungs und nur ein Mädchen<br />

– das ist ja wohl eine Schande!», sagte sie kichernd. Cristino warf<br />

noch einen fragenden Blick in Richtung ihrer Mutter, dann folgte<br />

sie widerstandslos, den Schmerz in ihren Zehen ignorierend.<br />

Zwei Schritte von den jungen Herren entfernt warf Catarino<br />

sich in Positur, schürzte die Lippen, reckte den Busen heraus und<br />

rief, ungläubige Überraschung in ihrer Stimme. «Aber… das sind<br />

ja… Roubert und Artus!» <strong>Die</strong> Köpfe der beiden jungen Männer<br />

wandten sich in ihre Richtung. «Oh! Cristino! Und Catarino!», rief<br />

Roubert erfreut. «Alessia, darf ich dir unsere Nachbarinnen vorstellen?<br />

Cristino und Catarinode Bèufort.»<br />

Cristino warf einen schüchternen Blick in die Runde. Catarino,<br />

die etwas säuerlich dreinblickte aufgrund der Reihenfolge, in der<br />

Roubert ihre Namen genannt hatte, fixierte die genannte Alessia.<br />

Rivalinnen muss man sich stellen, Aug in Aug. In Alessias schwarzen<br />

Glutaugen erschien ein etwas verwirrter Ausdruck, während<br />

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