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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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Sie nickte mit offenem Mund. Ihre Wangen brannten. Mein<br />

Gott, er liebt mich, dachte sie in einer Mischung aus Verlegenheit<br />

und Stolz.<br />

Arnac starrte sie einen Augenblick lang aus weiten Augen an,<br />

dann drehte er sich um und schritt der Tür zu. «Macht Euch keine<br />

Sorgen», sagte er. «Ich bleibe in Eurer Nähe.»<br />

Sie blieb in den Kissen liegen. Bei aller Angst, die sie nach wie<br />

vor gefangen hielt, war es eine unglaublich ergreifende Vorstellung,<br />

dass da einjunger Ritter war, der über sie wachte, um sie vor<br />

allem Ungemach zu beschützen.<br />

Sie seufzte tief und gerührt.<br />

Auf dem Gang winkte Arnac de Couvencour Loís zu sich, der<br />

– wie immer strahlend vor Eifer – auf ihn zulief. Arnac betrachtete<br />

ihn aus zusammengekniffenen Augen. Loís war kalkweiß im<br />

Gesicht, was eine Folge <strong>des</strong> Schlafmangels war, denn in den vergangenen<br />

Tagen hatte er nur stundenweise geschlafen, und das auf<br />

dem Fußboden neben Cristinos Bett. «Ihr wünscht?», f ra gte er und<br />

blinzelte mit seinen vor Übermüdung geröteten Augen.<br />

Arnac nickte langsam. «Du passt auf sie auf», sagte er. Er griff<br />

in seinen Mantel. Loís’ Augen weiteten sich. Arnac hielt plötzlich<br />

eine schwere Arkebuse in der Hand. «Da», sagte er und reichte Loís<br />

die Waffe.<br />

«Was… was soll ich damit?», krächzte Loís.<br />

«Falls du je in die Situation kommst, Cristino beschützen zu<br />

müssen, wirst du sie brauchen.»<br />

«Aber … ich kann mit so etwas doch gar nicht umgehen…»<br />

«Sie ist geladen», sagte Arnac ruhig. «Es ist ein neues Modell,<br />

man muss keine Lunte mehr anzünden. Einfach hier den Hahn<br />

spannen und da abdrücken. Denk daran – zwischen Abdrücken<br />

und Auslösen <strong>des</strong> Schusses liegen vier Sekunden, du kannst dir<br />

im Ernstfall also nicht allzu lange Zeit lassen.» Er drückte Loís das<br />

kalte Metall in die Hand und ging.<br />

***<br />

Bevor Bruder Antonius am Mittag <strong>des</strong> 14. Juni das Haus der Aubans<br />

verließ, zischelte er Fabiou noch zu, dass er ihn am Nachmit-<br />

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