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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Sébastien!» Arnac griff nach seinem Arm.<br />

«Ich kann nicht…», murmelte Sébastien.<br />

«Red keinen Blödsinn!» Arnac hakte Sébastien unter und zerrte<br />

ihn auf die Füße.<br />

«Ich zeige Euch den Weg», sagte Estève de Mergoult.<br />

900<br />

***<br />

Cristino hob den Kopf, als die Kutsche in den von Plata nen gesäumten<br />

Weg einbog. «Sind wir da?», fragte sie hoffnungsvoll. Lieber<br />

Gott, lass uns da sein, dachte sie erschöpft. Noch eine Stunde in<br />

dieser Kutsche stehe ich nicht durch!<br />

Sie hatten die heißesten Stunden <strong>des</strong> Tages in einer Schenke am<br />

Wegesrand verbracht, deren Wirt großen Wert darauf legte, bereits<br />

König François persönlich beherbergt zu haben, welcher im<br />

Übrigen sehr zufrieden gewesen sei. Baroun Degrelho hatte sie mit<br />

gekühltem Zitronenwasser versorgt, ihr Luft zugefächert und sich<br />

überhaupt sehrgalant ihr gegenüber verhalten, während seine <strong>Die</strong>ner<br />

sich um die Pferde gekümmert hatten. Loís war etwas abseits<br />

gesessen, sein Bündel auf dem Schoß, und die ganze Zeit hatte er<br />

sie aus seinen verschwollenen Augen angesehen. Sein Blick hatte<br />

sie irritiert, sie musste ihm ausweichen.<br />

Als sie weiterfuhren, nahte bereits der Abend, doch noch immer<br />

herrschte eine infernalische Hitze in der Kutsche. Sie rissen alle<br />

Vorhänge beiseite, um Kühlung durch den Fahrtwind zu erlangen,<br />

doch auch das führte zu keiner entscheidenden Besserung. «Wir<br />

sind bald da», tröstete der Baroun Cristino, die sich stöhnend mit<br />

ihrem Fächer Luft zuwedelte. Ihr Kleid klebte an ihrem Körper. Es<br />

war ein widerlichesGefühl.<br />

Jetzt lächelte Degrelho, und seine Zähne blitzten dabei. «Willkommen<br />

in Santo Anno dis Aupiho, Barouneto», sagte er.<br />

<strong>Die</strong> Kutsche hielt. Ein <strong>Die</strong>ner sprang herbei, riss den Verschlag<br />

auf. Degrelho schwang sich nach draußen und reichte Cristino die<br />

Hand. «Kommt, meine Liebe.»<br />

Sie ließ sich von Degrelho aus der Kutsche helfen. Loís kletterte<br />

umständlich hinterher. Cristino blickte sich um. Sie stand<br />

vor einem Haus im italienischen Stil, Marmorstatuen zu beiden

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