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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Suso, wenn du auch nur das Geringste weißt, dann musst du es<br />

mir sagen, es ist wichtig!», rief Fabiou.<br />

«Ist doch eh’ schon alles klar!» Suso klatschte die Bürste in den<br />

Topf, dass Wasser in alle Richtungen spritzte. «<strong>Die</strong> Herren sind<br />

sich doch längst einig, dass die Antonius-Jünger das gemacht haben,<br />

den Bossard gemordet. <strong>Die</strong> Wahrheit will doch eh’ keiner wissen!<br />

War damals sound ist heute nichtanders!»<br />

Fabiou horchte auf. «Aber ich!», erklärte er drängend. «Ich will<br />

die Wahrheit wissen. <strong>Die</strong> reine Wahrheit und sonst nichts!»<br />

«Phh!» <strong>Die</strong> Suso schüttelte den Topf ab und drückte ihn Beata in<br />

die Hand, die sich mit einem Handtuch daran zu schaffen machte.<br />

«Bin doch nicht blöd und sag was, und hinterher heißt’s, die<br />

verbreitet Lügenmärchen!» Sie griff nach einer Pfanne. «Ich will<br />

keinen Ärger mit den Herren da unten.» Sie wies mit dem Kinn<br />

Richtung Carriero drecho. Richtung Parlament.<br />

«Suso, ich verspreche, ich sage es niemand weiter, egal was es<br />

ist!», erklärte Fabiou, der jetzt bis zum Zerreißen gespannt war.<br />

«Ichgebe dir mein Wort als Ehrenmann.»<br />

<strong>Die</strong> Pfanne sank in den Spülstein zurück. Suso betrachtete ihn<br />

aus zusammengekniffenen Augen. «Also gut», sagte sie, die Nase<br />

nach oben gereckt. «Ich sag’s Euch. Nicht wegen dem Ehrenwort,<br />

das sagen die feinen Herren immer, und heißen will’sgar nichts.<br />

Aber wegen dem, der wo Euer Vater war. Das war ein guter Mann,<br />

und ich glaube, Ihr seid wie er. Deswegen sag ich’s Euch.» Fabiou<br />

starrtesie verblüfftan. <strong>Die</strong> Suso nahm Beatadas Handtuch ab und<br />

trocknete sich langsam und gemessen die Hände daran ab. «Der<br />

Joan …», sagte sie, kratzte sich nachdenklich am Kopf und drückte<br />

das Handtuch wieder Beata in die Hand. «Ja, der Joan …» Sie räusperte<br />

sich. Fabiou wurde langsam ungeduldig. «Ich weiß, sie sagen<br />

schlimme Dinge über den Joan, dass er diesen armen Mann mit<br />

seiner Frau und seinen <strong>Kinder</strong>chen ermordet hat und so», meinte<br />

die Suso. «Aber ich sag’s Euch, Baroun, bloß schlecht war der nicht,<br />

der Joan. Was er geklaut hat, das hat er mit uns geteilt, den armen<br />

Leuten und so. Wisst Ihr, das waren harte Zeiten damals, ‘sgab oft<br />

nicht mal mehr Rüben auf den Tisch, und mit dem Bossard, der uns<br />

das Letzte, was wir hatten, auch noch abgeluchst hat … wir ham<br />

oft nichts zu beißen gehabt, und die kleinen <strong>Kinder</strong> sind oft früh<br />

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