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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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<strong>des</strong> Kööönigs»,lallte er kichernd und drückte mit dem Fußdie Tür<br />

auf, woraufhin er seinen Gürtel öffnete und ihn mitsamt Degen zu<br />

seiner Linken auf die Kommode fallen ließ. Dann wankte er nach<br />

drinnen.<br />

Er wurde an den Schultern gepackt und quer durch den Raum<br />

geschleudert. Er sah sein Bett noch blitzschnell auf sich zuschießen,<br />

dann kam auch schon der Aufprall, presste ihm die Luft aus<br />

den Lungen und ließ ihm den Mageninhalt in die Speiseröhre<br />

zurückschießen.<br />

Würgend drehte er sich um. In seiner rechten Flanke pochte ein<br />

heftiger Schmerz. Nie zuvor war er so schnell wieder nüchtern<br />

gewesen.<br />

Sie waren zu zweit. Der eine, ein Hüne mit Schultern wie ein Bär<br />

und Pranken wie Schaufeln, drehte sich um und schloss die Tür.<br />

Der andere, klein, dunkel, zierlich wie ein Mädchen, das Gesicht<br />

spitz und dünn wie die Schnauze eines Wiesels, kam auf ihn zu.<br />

«Guten Abend, Sébastien», sagte er.<br />

Sébastiens rechte Hand krallte sich in die Bettdecke, als er versuchte,<br />

sich wieder auf die Füße zu ziehen, doch der Schmerz in<br />

seiner Seite ließ ihn aufstöhnend zurücksinken. «Tag … Parret…<br />

lang nicht mehr … gesehen…», keuchte er.<br />

«Sébastien, der Baron schickt uns.» Das Wiesel ging vor ihm in<br />

die Knie. Eslächelte. Das Lächeln eines Henkers. «Er ist wütend auf<br />

dich. Ziemlich wütend. Es gefällt ihm gar nicht, wie du den Namen<br />

der Familie entehrst.»<br />

Sébastien kämpfte um Atem. «Paul kann mich mal!», japste er.<br />

«Von irgendetwas muss ich leben, und wenn er mir nicht dabei<br />

hilft,dann…»<br />

Er brach ab. Ein monströser Schatten türmte sich hinter dem<br />

Wiesel auf. Sein Degen! Warum hatte er Idiot auch seinen Degen<br />

abgelegt?<br />

Das Wiesel lachte. Ein helles <strong>Kinder</strong>lachen. «Sébastien,du könntest<br />

etwas mehr Einsicht zeigen», sagte er. «Wir sind beauftragt,<br />

dir besseres Benehmen beizubringen. Wie wir das tun, ist unsere<br />

Sache. Und du willst doch sicher nicht,dass Hervetdas übernimmt,<br />

oder?»<br />

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