04.11.2013 Aufrufe

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

dem Nachtwächter gerufen. Mehr weiß ich nicht. Was denkt Ihr,<br />

wer hat es getan? Und warum?»<br />

«Langsam, langsam…» Der Viguié sah nachdenklich ins Leere.<br />

«Ihr seid also in das Haus eingedrungen, weil Ihr einen Mann herauskommen<br />

saht, der Eures Erachtens wie ein Mörder aussah, kann<br />

man das so sagen?»<br />

«Hm. Ja.»<br />

«Und nachdem Ihr den toten <strong>Die</strong>ner gefunden hattet, warum<br />

habt Ihr dann nicht gleich den Nachtwächter geholt?»<br />

«Na, weil mir klar war, dass er nicht der einzige Tote sein konnte.<br />

Wieso sollte sich einer die Mühe machen, in ein Haus einzudringen,<br />

nur um einen alten <strong>Die</strong>ner zu töten?»<br />

«Wieso sollte sich überhaupt einer die Mühe machen, einen alten<br />

<strong>Die</strong>ner zu töten?», fragte Crestin spöttisch.<br />

«Na, das ist doch wohl klar!», rief Fabiou aus.<br />

«Ach!» Crestin zog die Augenbrauen hoch.<br />

«Ja. Er hat den Kahlen überrascht. Deswegen musste er<br />

sterben.»<br />

«Und woraus schließt Ihr das?», fragte der Viguié schmunzelnd.<br />

«Ad unum: er war im Nachtgewand, so als ob ihn etwas aus dem<br />

Schlaf geweckt hat. Ad altrum: er wurde nicht in seinem Bett getötet<br />

wie der Notar, sondern auf dem Gang, der zum Zimmer <strong>des</strong><br />

Notars führte. Ad tertium: neben ihm lag eine erloschene Lampe.<br />

Vermutlich hat der Kahle sie gelöscht, damit die Nachbarn nicht<br />

auf das Lichtaufmerksam wurden.»<br />

«So.» Crestins Lippen hatten sich zu einem ziemlich spöttischen<br />

Lächeln verzogen. «Und dann habt Ihr Euch also auf die Suche nach<br />

dem Notar begeben, ja?»<br />

«Ja. Und als ich hier auf dem Gang war, sah ich, dass diese Tür<br />

nicht ganz zu war.»<br />

«Und daraufhin seid Ihr hineingegangen und dem Mann mit der<br />

Maske in die Arme gerannt. Etwas Näheres habt Ihr vermutlich<br />

nichterkennen können.»<br />

«Na ja, wie man’s nimmt.» Fabiou runzelte die Stirn. «Er war<br />

nicht sehr groß, würde ich sagen. Kaum größer als ich und eher<br />

schmächtig gebaut. Er war völlig in Schwarz gekleidet, glänzend<br />

schwarz, Seide vielleicht, auf dem Kopf eine schwarze Kapuze, und<br />

413

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!