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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Du musst einfach mit!», jammerte Catarino. «Frederi lässt uns<br />

niegehen, wenn du nicht mitgehst!» Zwei unverheiratete Mädchen<br />

ohne ein männliches Familienmitglied auf einer Gesellschaft – unschicklicherging<br />

es einfach nicht!<br />

«Ich finde auch, du solltest wirklich hingehen», meinte Sébastien.<br />

«Denk mal, bei jedem Fest, auf dem wir waren, sind wir in der<br />

Mordsache einen Riesenschritt weitergekommen. <strong>Die</strong> Gelegenheit<br />

kannst du dir dochgar nicht entgehen lassen.»<br />

«Du kannst doch hingehen. Und mir hinterher erzählen, was<br />

war», sträubte sich Fabiou.<br />

«Ich habe leider Gottes nicht deinen unfehlbaren Spürsinn»,<br />

meinte Sébastien grinsend. «Komm schon, Fabiou, geh mit. Und<br />

wenn dieser Mergoult dich ärgert, hau ihm eins auf die Nase.»<br />

«Der tritt dummerweise immer zu dritt oder zu viert auf»,<br />

murrte Fabiou. «Wenn ich dem eine ‘reinhaue, verarbeitet mich<br />

der Rest zu Fricassé.»<br />

«Dann fordere ihn zum Duell auf!», meinte Frederi Jùli m it glühenden<br />

Ohren.<br />

«Du bist ja wohl wahnsinnig!», schnauzte Fabiou ihn an.<br />

«Wieso denn nicht?» Sébastien grinste verschlagen.<br />

«Wieso? Sébastien, das Einzige, was ich über Degen weiß, ist, dass<br />

man das scharfe Ende möglichst weit von sich weg halten sollte.»<br />

«Na, das kann man ändern», sagte eine amüsierte Stimme von<br />

der Hofeinfahrt aus. Alledrehten sich um. Sébastien stießein vergnügtes<br />

Jauchzen aus. «Bruderherz!»<br />

Es war Arnac de Couvencour. Er saß mit einem ungewohnt<br />

vergnügten Lächeln auf seinem Fuchshengst, der ungeduldig<br />

schnaubte und stampfte. «He, Loís», rief er, «sei so gut, und gib<br />

dem Gaul etwas zu trinken.»<br />

Loís kam herbeigeeilt, ein glückliches Strahlen auf seinem mittlerweile<br />

immerhin nur noch gelbgrün schimmernden Gesicht,<br />

und fing Arnacs Zügel auf, als dieser aus dem Sattel sprang und<br />

sich in Richtung der beiden Mädchen verneigte. Catarino kicherte<br />

geschmeichelt, Cristinos Gesicht wurde noch finsterer – ihr Groll<br />

gegen Couvencour hatte sich noch kein Bisschen gelegt. «He, wo<br />

warst du so lange!», schrie Sébastien und schlang seine Arme um<br />

Arnac. «Ich habe dich vermisst, du treulose Ratte!»<br />

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