04.11.2013 Aufrufe

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

«Du solltest dich wirklich auch etwas mehr an die Männer herantrauen,<br />

ma m… mapetite », meinte Catarino. «Von nichts kommt<br />

nichts. Und, ehrlich, ichglaube, bei Alexandre de Mergoult hast du<br />

Chancen! Wie der dich angesehen hat! Als wollte er gleich hinter<br />

den nächsten Busch mit dir!» Sie kichertealbern.<br />

«Meinst du wirklich?», schniefte Cristino.<br />

«Klar!», rief Catarino und verschränkte die Arme hinter dem<br />

Kopf. «Ach, Cristino, ist das Leben nicht wunderbar?»<br />

Cristino antwortete nicht. Sie starrte an die Decke, auf der sich<br />

schwach der Widerschein <strong>des</strong> Mon<strong>des</strong> abzeichnete. Vielleicht hatte<br />

Catarinoja recht. Vielleicht war es ja einfach kindisch, wegen einer<br />

enttäuschten Liebe seinganzes Leben wegzuwerfen. Das kindische,<br />

alberne Benehmen eines dummen, kleinen Mädchens vom Lande.<br />

Wie Mutter sagte – schließlich war sie jetzt eine erwachsene Frau,<br />

und dies war ihre erste Saison, also sollte sie auch anfangen, sich<br />

entsprechend zu benehmen, statt ihren albernen Kleinmädchenschwärmereien<br />

nachzuhängen.<br />

Und so traf Cristino de Bèufort in der Dunkelheit ihres nächtlichen<br />

Zimmers einen heroischen Entschluss: In Zukunft würde sie<br />

nicht mehr das keusche kleine Mädchen spielen, sondern wie Catarino<br />

ihrSchicksal in die Hand nehmen und ihr Herz den Kavalieren<br />

öffnen, die bereitstanden, es zu erobern. Sie küsste symbolisch die<br />

Nachtluft als Abschied an Arman de Mauvent. Lebe wohl, Arman.<br />

Mögest duglücklich werden mit Anne dem Pferd. Mein Glück liegt<br />

hier in Ais verborgen, und ich werde es finden!<br />

Lächelnd sank Cristino in die Kissen zurück. In der Dunkelheit<br />

hörtesie Catarino leisesummen:<br />

«Mais quoy? vous abusez fort:<br />

ceste mort,<br />

qui vous semble tant cruelle,<br />

me semble ungaingde bon heur<br />

pour l’honneur<br />

de vous qui estes si belle.»<br />

***<br />

207

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!