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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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er neben Fabiou aufder Mauerkrone ankam. Er war reichlichkäsig<br />

um die Nase.<br />

Alle liefen sie jetzt auf der Mauer zusammen. Rouland de Couvencour<br />

brüllte seinen <strong>Die</strong>nern zu, dass sie die Türen sichern sollten,<br />

offenbar befürchtete er, dass Alexandre de Mergoult ein paar<br />

schwere Kriegsmaschinen in der Satteltasche hatte. Hannes und<br />

Catarino tauschten nervöse Blicke aus. Loís, noch deutlich bleicher<br />

als Sébastiende Trévigny, versuchte Frederi Jùli davon abzuhalten,<br />

auf die Zinnen zu klettern und sich dort in eine etwaige Schusslinie<br />

zu begeben. «He, das ist doch dein Neffe», meinte der Buous<br />

mit einem Seitenblick auf Estèvede Mergoult, den dieser mit einer<br />

säuerlichen Grimasse beantwortete.<br />

«Couvencour!», brüllte Mergoult erneut. «Wo bist du, du feiger<br />

Razat?»<br />

Jetzt lehnte Rouland de Couvencour sich über die Brüstung.<br />

«Falls Ihr meinen Sohn sucht, so ist er nicht hier», rief er nach unten.<br />

«Und was Euch betrifft, so gewöhnt Euch erst einmal bessere<br />

Manieren an, Bengel!»<br />

«Ihr denkt wohl, ihr könnt euch hier vor mir verkriechen, ihr<br />

verdammten Ketzer, was? Aber da habt ihr euch getäuscht!»,<br />

brüllte Alexandre nach oben. «Ich werde das Parlament auffordern,<br />

mir ausreichend Männer zur Verfügung zu stellen, und dann werden<br />

wir euch in eurem Steinhaufen hier ausräuchern, das verspreche<br />

ich euch!» Damit riss er sein nervös wiehern<strong>des</strong> Pferd herum<br />

und galoppierte der Ebene zu. Seine Getreuen folgten.<br />

Rouland de Couvencours Augen waren starr auf die Staubwolke<br />

geheftet, die Mergoults Trupp bei seinem Ritt ins Talhinter sich<br />

herzog. «Es wird Krieg geben», sagte er.<br />

Frederi nickte. «Ja», sagte er. «Ich weiß.»<br />

Einer nachdem anderen verließ die Mauer und kehrte ins Gebäude<br />

zurück. Estèvede Mergoult blieb noch einen Moment vor Hannes<br />

stehen, der auf die Ebene hinausblickte, wo Alexandre de Mergoult<br />

und seine Gefährten als Punkte klein wie Ameisen in der Ferne verschwanden.<br />

«Machdirkeine Sorgen wegen Oppède, Gaukler», sagte<br />

er leise. «Es wird ein Gericht geben.» Und er ging und ließ Fabiou<br />

rätselnd zurück, was für ein Gericht er wohl meinte.<br />

Wahrscheinlichdas Jüngste.<br />

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