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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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starrte Fabiou einen Moment lang stumm an, dann lief er ihnen<br />

nach.<br />

«Das könnt ihr nicht zulassen!», schrie Catarino ihre Familie<br />

an. «Hannes ist unschuldig an den Morden! Ihr könnt nicht zulassen,<br />

dass sie ihn umbringen!» Verständnislose Blicke waren die<br />

Antwort. Catarino stieß einen wütenden Fluch aus, der ihre Mutter<br />

erblassen ließ, und rannte den Ordnungshütern nach. Bruder<br />

Antonius schob Beatrix beiseite und folgte ihr.<br />

Fabiou war stehen geblieben und nagte gewaltsam auf seiner<br />

Unterlippe herum, während er vergeblich nach einer Idee suchte,<br />

wie Hannes zu helfen war. Schließlich wandte er sich um, seiner<br />

Familie zu. Madaleno lamentierte wieder, Cristino, meine Cristino,<br />

jammerte sie. Oma Felicitas murmelte Unverständliches und klopfte<br />

dabei mit ihrem Stock auf den Boden. Tante Eusebia bekreu zi g-<br />

te sich theatralisch, wobei sie eine ganze Litanei von Heiligen um<br />

ihren Beistand anflehte. Frederi stand am Tor, die Hand gegen die<br />

Mauer gelegt auf der Suche nach einem Halt für seine gequälte<br />

Seele.<br />

Fabiou trat auf ihn zu. «Vater!», sagte er.<br />

Frederi sah sich um. Er zitterte. Seine Augäpfel zuckten wirr unter<br />

den schweißverklebten Brauen.<br />

«Wir müssen etwas tun!», sagte Fabiou. «Wir müssen zu Cristino!<br />

Wir können doch nicht zulassen, dass sie sie umbringen! Vater,<br />

hört Ihr mich?» Frederis Gesicht wirkte so wirr und so zerstreut,<br />

dass er daran erhebliche Zweifel hegte.<br />

Frederi schüttelte ruckartig den Kopf. «Keiner… hat eine Chance<br />

gegen sie. Keiner.» Er presste die Hand gegen die Stirn. Er sah aus,<br />

als ob er sichjeden Moment übergeben würde.<br />

«Verdammt, wir müssen es doch wenigstens versuchen!», rief<br />

Fabiou. «Vater, Himmel, es geht hier um Cristino! Eure Tochter<br />

Cristino! Und sie wird sterben, wenn wir nichts tun!»<br />

Gehetzt wandten sich ihm Frederis Augen zu. «Du weißt nicht…<br />

wozu sie in der Lage sind, wenn sie jemanden vernichten wollen…»,<br />

stammelte er.<br />

«Oh Gott, Vater, redet keinen Blödsinn! Ich weiß sehr wohl, was<br />

das für Leute sind! Ich weiß sehr wohl, wie mein Vater und mein<br />

Onkel gestorben sind! Aber <strong>des</strong>halb können wir Cristino doch<br />

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