04.11.2013 Aufrufe

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

«Ja. Das ist seltsam, nicht wahr? Wäh, meine Zunge tut weh.<br />

Ich glaube, ich habe mir draufgebissen, als der mir auf den Kopf<br />

gehauen hat.» Fabiou streckte seine Zunge heraus und schielte angestrengt<br />

auf die Kerbe darin, aus der immer noch Blut austrat.<br />

«Iiiih, schieht dasch ausch!»<br />

Frederi steckte seinen Degen in die Scheide zurück und lief zu<br />

Cristino. Sie kauerte immer noch wimmernd vor dem Baumstamm.<br />

Er legte die Arme um sie und hob sie empor. «Cristino…», begann<br />

Arnac.<br />

«Lasst sie zufrieden, verdammt!», schnauzte Fr ederi ihn an.<br />

«Cristino, ich passe auf dich auf! Sie werden es nicht schaffen,<br />

dich zu töten!», rief Arnac.<br />

Cristino weinte. Fabioustand noch immer und starrte mit kunstvoll<br />

verrenkten Augen auf seine herausgestreckte Zunge. «Fabiou!»,<br />

rief Frederi ihn zur Ordnung.<br />

Seufzend zog Fabiou seine Zunge ein. Neben ihm hob Arnac de<br />

Couvencour seinen Degen auf. «Wisst Ihr, Ihr würdet Euch wirklich<br />

eignen», meinte Fabiou nachdenklich.<br />

«Eignen? Wozu?»<br />

«Na, zum jugendlichen Helden meiner Ballade!», sagte Fabiou<br />

strahlend. Arnac lachte auf und schob den Degen in die Scheide.<br />

Sein Lachen halltebitter von den Felsen wider.<br />

***<br />

Als die Landsknechte sich hoch auf dem Plateau nach ihrer Flucht<br />

wieder sammelten, trat einer, der bei ihnen die Funktion eines Capitaine<br />

vertrat, auf den Kahlen zu, der am Rand <strong>des</strong> Plateaus stand<br />

und mit zusammengekniffenen Augen nach unten starrte. «Es lag<br />

an diesen beiden Knallköpfen, die plötzlich aus dem Wald kamen.<br />

Ohne die hätten wir es geschafft», murmelte er.<br />

Der Kahle nicktegeistesabwesend.<br />

«Was ist mit Euch?», fragte der Landsknecht. «Ihr sehtja aus, als<br />

hättet Ihr einen Geist gesehen!»<br />

«Gewissermaßen», sagte der Kahle gedankenverloren, «habe ich<br />

dasauch.»<br />

657

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!