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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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gegensah. «Halt», sagte sie, und ihre Stimme war in der gesamten<br />

Halle zu hören.<br />

Und in diesem Moment bemerkte Fabiou, dass sich die Szenerie<br />

verändert hatte.<br />

Keiner der Landsknechte machte Anstalten, sich auf die wehrlose<br />

Louise zu stürzen. Sie hatten sich abgewandt, einem neuen Ziel zu.<br />

Der Kampflärm hatte sich verändert, war lauter, wilder geworden,<br />

eine Schlacht, die die Halle durchtobte. «Victor!», flüsterte Fabiou.<br />

Dann lauter. «Victor!Catarino! Wartet! Seht euch dasan!»<br />

An allen Ecken und Enden der Halle wurde nun gekämpft,<br />

stürmten Bewaffnete auf die Landsknechte zu, die zuerst gar nicht<br />

wussten, wie ihnen geschah, dann zur wütenden Gegenwehr ansetzten<br />

und dann einer nach dem anderen die Flucht ergriffen.<br />

«Seht doch!», kreischte Fabiou den anderen zu, die sichjetzt neben<br />

ihn ans Geländer drängten. «Seht doch nur!»<br />

<strong>Die</strong> Halle leerte sich. Zwei Landsknechte lagen am Boden, stumpf<br />

beleuchtet vom müden Licht eines beginnenden Morgens. Frederi<br />

taumelte auf die Füße, die Finger stöhnend in seinen blutenden<br />

Oberschenkel gekrallt. Sébastien massierte fluchend seine Schulter.<br />

Louise stand noch immer, schwankend von einem Fuß auf den<br />

anderen. Sie hustete. Blutiger Schaum drang aus ihrem Mund und<br />

ihrer Nase. Couvencour hatte den Degen sinken lassen, als Einziger<br />

wirkte er unverletzt. Mit ungläubigem Kopfschütteln starrte<br />

er auf die Männer, die auf sie zukamen, sieben Herren im Gewand<br />

von Edelleuten, eine größere Zahl an Waffenknechten.<br />

«Ist alles in Ordnung, Senher Couvencour?», fragte Jaume de<br />

Bonieus stirnrunzelnd.<br />

«Scheint, wir sind gerade noch rechtzeitig gekommen», meinte<br />

der Buous. «He, Junge, siehst nicht gerade gut aus!» Er klopfte<br />

Louise auf die Schulter, was einen weiteren Hustenanfall zur Folge<br />

hatte.<br />

«Wo ist das Mädchen?» Jorgi de La Costo betrachtete Frederi unruhig.<br />

«Ist sie in Sicherheit?»<br />

«Woher… wisst Ihr…», stotterte Frederi.<br />

«Oh, der Mèstre hat uns davon unterrichtet, dass ein Mordanschlag<br />

auf Eure Tochter geplant sei», sagte Senher Alence. Er wies<br />

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