04.11.2013 Aufrufe

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Catarino lakonisch fest. «Ehrlich schade um dein schönes Kleid,<br />

Alessia, diegehen nie wieder ‘raus.» Es war ihr unmöglich, bei diesen<br />

Worten nicht zu grinsen.<br />

«Du Hexe», kreischte Alessia, während sie der Tür zueilte, «ich<br />

hassedich.»<br />

«<strong>Die</strong> wären wir los, ma m… ma petite », stellte Catarino zufrieden<br />

fest.<br />

Cristino kämpfte mit den Tränen, unfähig zu entscheiden, was<br />

schlimmer war: Der Schmerz in ihren Zehen oder die roten Flecken<br />

auf ihrem cremefarbenen Ärmel.<br />

«Il faut mettredusel sur lestaches – man mussSalzauf die Flecken<br />

tun», sagte in diesem Moment eine Stimme hinter ihnen, und<br />

als Catarino und Cristino sich umdrehten, blickten sie direkt in die<br />

hellen Augen von Sébastien de Trévigny, der lächelnd hinzufügte:<br />

«Une recette de ma grandmère – ein Rezept meiner Großmutter.»<br />

«Oh, Monsieur… Monsieur le Comte…», stammelte C ristino .<br />

«Das ist ja eine Überraschung, Monsieur le Comte», säuselte Catarino,<br />

ihr bestes Französisch bemühend. «Wir wussten gar nicht,<br />

dass Ihr auch eingeladen seid!»<br />

«Oh, ich hörte von dieser kleinen Festivität und machte der Familie<br />

Ardoche meine Aufwartung», erklärte der Comte mit seinem<br />

charmantesten Lächeln. «In ihrer übergroßen Freundlichkeit<br />

haben die Ardoches mich gleich eingeladen – zu meinem großen<br />

Glück, sonst wäre es mir schließlich nicht vergönnt gewesen, meine<br />

beiden reizenden Reisebegleiterinnen wiederzutreffen.»<br />

«Erzählt!», rief Catarino begeistert. «Gefällt Euch Aix?» Sie<br />

konzentrierte sich darauf, Aix zu sagen wie Trévigny. «Wie seid<br />

Ihr untergekommen?»<br />

«Ich wohne in einem kleinen Gasthaus in der Rue Esqui… Esquino…<br />

oh, ich kann mir diesen Namen nicht merken!»<br />

«Esquicho-Mousco», half Catarino. «Das heißt übersetzt Fliegenzerquetsch-Straße.<br />

Weil da immer so ein Gedränge ist, dass nicht<br />

einmal eine Fliege durchkommt, ohne zerquetscht zu werden.»<br />

«Furchtbar!», stöhnte Trévigny. «Ich hatte gehofft, wenigstens in<br />

Aix würde man Französisch sprechen. Na ja, ansonsten ist dies hier<br />

eine wunderschöne Stadt. Natürlich viel kleiner als Paris, Ihr müsst<br />

unbedingt einmal nach Paris kommen, es ist kein Vergleich!»<br />

190

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!