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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Cosmas ist ein Heiliger, oder?», fragte Fabiou nachdenklich.<br />

«Ja. Damian und Cosmas, die Schutzheiligen der Mediziner,<br />

die einem Einbeinigen das Bein eines Toten annähten», erklärte<br />

Antonius. «Orléans… Orléans kenne ich nur als Stadt. <strong>Die</strong> Stadt<br />

<strong>des</strong> großen Sieges von Jeanne d’Arc gegen die Engländer. Coeur de<br />

Lion… Richard Coeur de Lion von England fällt mir dazu ein, ein<br />

englischer König, Kreuzfahrer und Dichter. Lancelot …»<br />

«Das ist wieder einer aus der Gralssage!», schrie Catarino restlos<br />

begeistert.<br />

«Dann Eleazar. Eleazar war ein jüdischer Heerführer, der einen<br />

Aufstand der Juden gegen die Römer anführte und sich mit all seinen<br />

Getreuen in einer Festung namens Masada das Leben nahm,<br />

nachdem ihr Kampf verloren war …», meinte Antonius. «Wasjetzt<br />

allerdings Mountagno bedeuten soll…» Antonius kratzte sich a m<br />

Kopf.<br />

«Mountagno heißt eben Berg, mehr nicht.» Fabiou zuckte mit<br />

den Achseln. «Franciscus war ein Heiliger und Ordensstifter, und<br />

Gracchus ein römischer Politiker, der irgendwelche Reformen gemacht<br />

hat, oder?»<br />

Antonius nickte. «Und eben Carfadrael», sagte er. «Zwölf Namen,<br />

die absolut nichts miteinander zu tun haben.»<br />

«Dreizehn – du vergisst Magister Morus», verbesserte Fabiou.<br />

«Wieso? Ich denke, das ist der, der das Buch geschrieben hat?»,<br />

fragte Frederi Jùli erstaunt.<br />

«Mann, Thomas Morus, der das Buch geschrieben hat, ist seit<br />

ewigen Zeiten tot, und der Druck ist auf 1542 datiert! Das kann<br />

unmöglich derselbe Morus sein!», widersprach Fabiou. «Ich sage,<br />

essind dreizehn.»<br />

«Dreizehn.» <strong>Die</strong> Grabesstimme, die dieses Wort hauchte,gehörte<br />

eindeutig zu Cristino, die am Tisch saß und mit zitternden Fingern<br />

an ihrem Medaillon herumspielte. «<strong>Die</strong> Teufelszahl.» Fabiou warf<br />

ihreinen verständnislosen Blick zu.<br />

«Scienti splendido letterato magnifico & optimo omnium amicorum.<br />

Vivat sodalitas & in aeternum amicitia nostra», las Bruder<br />

Antonius nachdenklich. «Dem glänzenden Wissenschaftler, großartigen<br />

Gelehrten und besten aller Freunde. Es lebe die Bruder-<br />

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