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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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schwerden einiger Adliger à la Bossard vorlag, denen er wegen<br />

Übergriffen gegenüber ihren Untertanen zu Leibe gerückt ist. Und<br />

eben meine lieben Landsleute.»<br />

«Und was hat es mit diesen ketzerischen Aktivitäten auf sich?»,<br />

fragte Fabiou. «War Carfadrael Protestant?»<br />

«Oh, das sicher nicht, aber seine Hilfsbereitschaft gegenüber den<br />

Unterdrückten und Verfolgten erstreckte sich auch auf die, die von<br />

der Inquisition verfolgt wurden – angebliche Hexen, Protestanten,<br />

Waldenser … Seltsamerweise scheinen ihm dies auch die katholischsten<br />

seiner Bewunderer nicht sonderlich nachz utra gen – also,<br />

diese Carcisten erstaunen mich wirklich! Es gibt auf alle Fälle so<br />

einige abenteuerliche Geschichten über echte oder vermeintliche<br />

Häretiker, die Freund Carfadrael und seine Bruder schaft vor dem<br />

Scheiterhaufen gerettet haben sollen. <strong>Die</strong>ser Richter zum Beispiel<br />

hat mir erzählt …»<br />

«Was für ein Richter bitte?»<br />

«Johannis heißt er. Conseiller am Parlament. 1543 war er als<br />

Richter vom Parlament dazu beauftragt, die rebellischen Aktivitäten<br />

der Waldenser im Lubéron zu untersuchen, insbesondere die<br />

eines gewissen Eustache Marron, der damals in irgendeinem Kaff<br />

namens Carbrières der Waldensischen Lehre frönte und wohl eine<br />

Zahl von Bewaffneten um sich gesammelt hatte, um sich gegen<br />

eventuelle Angriffe der gut Katholischen zur Wehr zu setzen.»<br />

«Carbrières? Du meinst Cabriero, oder?», unterbrach Fabiou erstaunt.<br />

«WelchesCarbriero?»<br />

«Cabrières, Cabriero, das klingt doch praktisch gleich – wieso<br />

welches?»<br />

«Na ja, es gibt mehrere. Eines direkt bei Castelblanc, Carbriero<br />

du Comté . Dann gibt es noch eines hier in der Nähe und eines bei<br />

Avignon.»<br />

«Es muss das bei Avignon sein. Auf jeden Fall kam dieser Johnannis<br />

auf dem Heimweg durch Lourmarin, und dort fiel ihm einer<br />

von Marrons engsten Getreuen, ein gewisser Chausse-de-Cuire, in<br />

die Hände. Als er ihn verhaften ließ, rief dies allerdings den Widerstand<br />

der Dorfbewohner hervor, woraufhin er sich ins Schloss<br />

der örtlichen Lehensherrin flüchtete, einergewissen Dame de Sault<br />

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