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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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Wenig später, als Fabiou mit Sébastien zusammen im Studierzimmer<br />

saß, schüttelte er immer noch fassungslos den Kopf. «Es<br />

gibt keinen Sinn!», sagte er. «Nichts gibt einen Sinn! Jesus, überleg<br />

mal – was denkst du, was es kostet, einen Berufsmörder plus fünfzehn<br />

Landsknechte als Mordkommando anzuheuern?»<br />

«Ich habe keine Ahnung», meinte Sébastien.<br />

«Ja, ich auch nicht. Aber billig ist es bestimmt nicht. Das heißt,<br />

jemand gibt eine Menge Geld dafür aus, Cristino zu töten. Das bedeutet,<br />

sie muss etwas verdammt Wichtiges wissen. Etwas, was jemandem<br />

gewaltig gefährlich werden könnte.»<br />

«Falls die Mörder nicht vor allem hinter dir her waren», gab Sébastien<br />

zu bedenken.<br />

«Himmel, Mergoult konnte doch gar nicht sicher sein, dass ich<br />

mitkomme. Also wie hätten die Mörder davon erfahren sollen?»<br />

«Vielleicht über jemand anderen als Mergoult.»<br />

«Ja, aber wer sollte das…» Fabiou brach ab. «Frederi?»<br />

Sébastien hob unbehaglich die Schultern.<br />

Fabiou schüttelte erneut verständnislos den Kopf. Dann griff<br />

er in seine Brusttasche und förderte einen Zettel zum Vorschein.<br />

«Schau mal. Das habe ich in der Bibliothek gefunden. An der Stelle,<br />

wo ich damals Ingelfinger begegnet bin.»<br />

Sébastien studierte nachdenklich den Zettel. «Scheint einige<br />

Jährchen alt zu sein, so wie die Schrift verblasst ist. Was genau<br />

heißtdas?»<br />

Fabiou übersetzte ihm den Text, woraufhin Sébastiens Blick<br />

noch ernster wurde. «Wo hast du das gefunden?», fragte er.<br />

«In Erasmus’ DE LIBERO ARBITRIO», antwortete Fabiou. « C<br />

und S. Das könnteCarfadrael und Schionatulander heißen.»<br />

«Ja, oder Charles und Stéphane.»<br />

«In Anbetracht der Namen, die sonst erwähnt werden, halte ich<br />

Carfadrael und Schionatulander für wahrscheinlicher. Trostett.<br />

Und Corbeille.»<br />

«Corbeille? Der Name sagt mir nichts.»<br />

«So hieß ein französischer Kaufmann auf dem Fest der<br />

Mancoun.»<br />

«Nun», Sébastien räusperte sich, «wenn man das so liest und<br />

wenn man daran denkt, dass sich alle Kaufleute, die bisher mit die-<br />

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