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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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Einen Moment herrschte Stille auf der Mauer. Dann sagte der<br />

Mann: «Ich komme.»<br />

Wenige Sekunden später quietschten die Riegel <strong>des</strong> Burgtores,<br />

und die großen Torflügel schwangen auf. Zwei Waffenknechte<br />

standen in der Einfahrt und sahen ihnen entgegen. Beatrix lief auf<br />

sie zu. «Jan, gut dich zu sehen… die Leute in der Kutsche sind Familienangehörige<br />

und <strong>Die</strong>nstboten von Frederi de Castelblanc. Ihr<br />

müsst sie verstecken, sie sind in großer Gefahr!»<br />

Der Waffenknecht schien von ihrem Ansinnen nicht sonderlich<br />

überrascht zu sein. «In Ordnung», sagte er und winkte Bardou zu,<br />

die Kutsche in den Hof zu lenken.<br />

«Noch etwas, Jan», sagte Beatrix. «Ich brauche ein Pferd. Jetzt<br />

gleich.»<br />

Jan nickte und machte dem anderen Waffenknecht ein Zeich en,<br />

worauf dieser sofort den Ställen zueilte.<br />

«Was habt Ihr vor?», fragte Bardou alarmiert.<br />

«Ich muss zu ihnen», sagte Beatrix.<br />

«Aber… Mutter Oberin, Ihr werdet dort nicht viel ausrichten<br />

können», wandte Bardou ein.<br />

Sie sah ihn an. «Kümmere dich um deine Herrin und die <strong>Kinder</strong>»,<br />

sagte sie. «Ich kann dir nicht versprechen, dass einer von uns<br />

wiederkehren wird.»<br />

Der Waffenknecht kam mit einem gesattelten Pferd zurück. Er<br />

warf Beatrix einen skeptischen Blick zu. «Könnt Ihr so überhaupt<br />

reiten, Schwester, mit diesem … diesem…»<br />

«So etwas nennt man Habit», sagte Beatrix, «und, ja, ich kann<br />

damit reiten.» Und mit erstaunlicher Gewandtheit schwang sie sich<br />

in den Sattel und galoppierte zum Tor hinaus.<br />

954<br />

***<br />

Cristino stolperte in ihren schmalen Schühchen hinter Victor her,<br />

der sie mit eisernem Griff vorwärts zog, wobei er fortwährend:<br />

«Schnell, schnell, schneller» vor sich hin murmelte. «Was ist denn<br />

eigentlich los?», keuchte sie verständnislos. «Wo ist dein Vater?<br />

Kommter denn nicht mit?»<br />

«Mein Gott, red nicht, lauf!», stöhnte Victor.

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